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22.02.2020 | 13:47 | Holzmarkt 

Weniger Wertholz wegen Extremwetterereignissen

Halberstadt - Die hochwertigsten Holzstämme Sachsen-Anhalts sind am Mittwoch und Donnerstag in Halberstadt unter den Hammer gekommen.

Holzverkauf
Sachsen-Anhalts edelstes Holz ist auf Auktionen auch international gefragt. Die Stämme erzielen in der Spitze Preise wie Kleinwagen. Dürre und Hitze gefährden den Nachschub des hochwertigen Rohstoffs jedoch. (c) proplanta
Insgesamt 1.110 Festmeter edlen Holzes boten die Forstbesitzer und das Land bei den Auktionen in Halberstadt an. Das Angebot sei im Vergleich zum Vorjahr allerdings fast um die Hälfte zurückgegangen, teilte das Umweltministerium mit. Grund seien die Extremwetterjahre 2018 und 2019 gewesen.

Entsprechend deutlich ging auch der Erlös der Versteigerung zurück: «Der Gesamtumsatz der Submission 2020 lag bei 543.000 Euro», sagte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne). 2019 hatte die Versteigerung rund 892.000 Euro gebracht, ein Jahr davor sogar noch 920.000.

Der Preis für den edlen Werkstoff ging dafür wieder etwas nach oben: Pro Festmeter, der Maßeinheit für einen Kubikmeter unbehandelten Holzes, lag er in diesem Jahr im Durchschnitt bei 510 Euro, nach 467 Euro im Vorjahr.

«Mit den erzielten Durchschnittspreisen sind die Verantwortlichen im Landeszentrum Wald sehr zufrieden», sagte Dalbert. Die Nachfrage nach wertvollen Hölzern aus Sachsen-Anhalt bleibe groß. «Unser Holz, insbesondere die wertvollen Eichenstämme, kann sich sehen lassen». Der teuerste Stamm, ein Eichenstamm aus der Altmark, habe 12.815 Euro eingebracht.

Eiche machte 96 Prozent des angebotenen Edelholzes aus. Die restlichen vier Prozent bestanden aus Esche, Bergahorn und fünf weiteren Holzarten. Die edlen Hölzer werden an Tischlereibetriebe, Sägewerke oder Furnierhersteller verkauft. Auch Firmen aus Dänemark und den Niederlanden boten mit. Die Umweltministerin begrüßte das internationale Interesse: «Ich freue mich sehr, dass hochwertige Hölzer aus Sachsen-Anhalt weltweit Verwendung finden.»

Das geringere Angebot und die steigenden Preise für das Edelholz gehen dabei gegen den generellen Trend auf dem Holzmarkt: Durch Stürme, Plagen wie den Borkenkäfer und die Trockenheit der vergangenen Jahre wurde der Markt mit Schadholz überschwemmt - und ließ die Preise dabei einstürzen. So lag der Preis für den Festmeter Fichtenholz laut Landesforstbetrieb im Herbst vergangenen Jahres bei nur noch 45 Euro statt den üblichen 100.

Der Landesforstbetrieb versuche demnach den Preisverfall zu stoppen, indem er große Mengen Holz einlagert. So will das Land verhindern, dass das Angebot noch weiter steigt und die Preise weiter einbrechen.
dpa/sa
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