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26.01.2021 | 06:22 | Waldstrategie 

Baden-Württemberg will Forstexperten grenzübergreifend koordinieren

Stuttgart - Als Teil seines großen Strategieplans für den Wald in den kommenden Jahrzehnten will das Land Baden-Württemberg die Arbeit von Forschern und anderen Experten auch grenzüberschreitend koordinieren.

Forstexperten
Der Wald ist ein Patient und wird es auch noch lange bleiben. Mit einer Waldstrategie für das Jahr 2050 möchte das Land seine Wälder so aufstellen, dass sie dem Klimawandel trotzen können. Dabei will es jenseits der Landesgrenze Partner ins Boot holen. (c) proplanta
Ziel sei vor allem eine engere Zusammenarbeit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg und der rheinland-pfälzischen Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF). Eine Arbeitsgruppe der beiden Länder solle zudem prüfen, wie die Einrichtungen in einer südwestdeutschen forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt zusammengeführt werden könnten, heißt es in einer Vorlage des baden-württembergischen Forstministeriums.

Das Papier zur Waldstrategie 2050 soll am Dienstag im Kabinett verabschiedet und anschließend (12.00 Uhr) vorgestellt werden. Erwogen werde auch, weiteren Partnern neben Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg einen Beitritt zur ermöglichen. «Die Einrichtung der gemeinsamen Anstalt würde auf Basis eines Staatsvertrages erfolgen», heißt es in der Kabinettsvorlage weiter.

Das Land hatte seinen Fahrplan für die Waldstrategie im vergangenen November vorgelegt und insgesamt 21 festgelegte Ziele für die kommenden Jahrzehnte und einen klimastabilen Wald definiert. In Gesprächen und Arbeitskreisen wurden unter anderem die Forstwirtschaft und die Waldbesitzer ebenso eingebunden wie Naturschützer, Tourismus, Regional- und Jugendverbände, Stadtplanungsämter und Wissenschaftler. Die mehr oder weniger konkret formulierten Eckpunkte der langlebigen Strategie sollen das Waldmanagement in Zeiten des Klimawandels genauso betreffen wie den Wald als Erholungsraum, die Kommunikation und Biodiversität, das Wildtiermanagement und die Digitalisierung.

Nach dem aktuellen Waldzustandsbericht des Forstministeriums gelten 46 Prozent der Waldfläche als deutlich geschädigt, im Jahr zuvor lag der Wert noch drei Prozentpunkte darunter. Schäden sind laut Bericht auf die Folgen von Hitze und Dürre zurückzuführen, auch der Borkenkäfer hinterlässt seine Spuren.

Laut Kabinettsvorlage sollen die Wälder als Kur- oder auch Heilwälder eine stärkere Rolle in der Gesundheitsförderung spielen. Die Beratung der Landesforstverwaltung im Privatwald und Kommunalwald wird ausgebaut und ein Honorierungssystem für Ökosystemleistungen entworfen. Über ein digitales Waldportals ähnlich des Wildtierportals für Jäger und andere Gruppen sollen Informationen gebündelt und Serviceleistungen angeboten werden, es wird laut Konzept ein Fernerkundungszentrums für Fragen rund um Wald und Forst aufgebaut und die Rolle von Waldkindergärten gefördert.
dpa/lsw
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