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01.09.2011 | 03:39 | Österreich und Schweiz kooperieren 

Landwirtschaft der Alpenländer: Zukunftsplattform gegründet

Wien - „Die Schweiz wird als Agrarhandels- und Diskussionspartner immer wichtiger. Um den konstruktiven Erfahrungsaustausch unserer beiden Länder zu intensivieren, haben wir die Plattform ‚Landwirtschaft in den Alpenländern’ gegründet.

Landwirtschaft der Alpenländer
Sie ermöglicht uns eine bessere Vernetzung und Zusammenarbeit, um gemeinsam mehr für unsere Bäuerinnen und Bauern sowie alle KonsumentInnen zu bewegen.

Das Besondere ist, dass die Schweiz im Gegensatz zu Österreich kein Mitglied der Europäischen Union ist, weshalb sich unterschiedliche Voraussetzungen und Lösungsansätze für oftmals ähnliche Herausforderungen ergeben“, so Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich gestern bei der Gründung der grenzüberschreitenden Plattform in Zürich, wo er außerdem einen „Austrian Show Case“ eröffnete und hochwertige österreichische Lebensmittel-Produkte vorstellte. Heute steht der Besuch wichtiger Umwelttechnologie- und Holzverarbeitungs-Unternehmen mit rot-weiß-roten Wurzeln auf dem Programm.

 
Anzahl der Biobetriebe in Österreich steigend 
 
In der Landwirtschaft sind trotz der vielen Gemeinsamkeiten einige Unterschiede der Länder augenscheinlich: Während in Österreich 3,9 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt werden, sind es in der Schweiz 1 Million Hektar. 187.000 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Österreich (40 % Haupterwerb), 59.000 in der Schweiz (70 % Haupterwerb). Während die Zahl der Biobetriebe in der Schweiz sinkt, steigt sie in Österreich stetig an. Auch die Anzahl der konventionellen landwirtschaftlichen Höfe geht in der Schweiz stärker zurück. „Unser Land ist außerdem Bio-Weltmeister, verfügt über eine junge Landwirtschaft und die Betriebe werden zu 40 % von Frauen geführt“, berichtete Berlakovich.


Intensive Verhandlungen über EU-Budget und Agrarpolitik-Reform 
 
„Österreich setzt auf kleinstrukturierte und familiär geführte Betriebe. Unsere Landwirtschaft ist gentechnikfrei, wofür wir auch auf europäischer Ebene kämpfen. Wir setzen vielmehr auf naturnahe Qualität und umweltfreundliche Produktion. Damit das auch so bleibt, führen wir intensive agrarpolitische Verhandlungen auf EU-Ebene und schmieden Allianzen, um Kürzungen des EU-Budgets zu verhindern. Im Rahmen der Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) gilt es, für effiziente, sinnvolle und nachhaltige Programme und Instrumente zu sorgen“, fasste Berlakovich die österreichische Situation der Agrarpolitik zusammen.


Schweiz als wichtiger Agrarhandelspartner 
 
Die Schweiz zählt seit Jahren zu den wichtigsten Exportmärkten für die österreichische Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Das Agrarexportvolumen von Österreich in die Schweiz erreichte 2010 275 Millionen Euro. Das ist um über 10 Prozent mehr als noch 2009. Durchschnittlich gab jede Schweizerin bzw. jeder Schweizer 2010 36 Euro für Produkte „made in Austria“ aus. Aber auch die Schweiz ist für Österreich ein wichtiger Lieferant von Agrarwaren, Lebensmittel und Getränke. Das Agrarimportvolumen betrug 2010 248 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2009 ist das ein Zuwachs von fast vier Prozent. „Diese Handelsbeziehungen wollen wir in Zukunft weiter intensivieren“, so der Minister.


„Austrian Show Case“ vielfältiger Qualitätslebensmittel 
 
In diesem Sinne sind diese Woche 37 österreichische Lebensmittelunternehmen im Rahmen der Exportinitiative mit Berlakovich nach Zürich gekommen, um ihre hochqualitativen Produkte dem Schweizer Fachpublikum zu präsentieren. „Der Schweizer Markt bietet im Bereich Genussindustrie noch große Potenziale, die es zu nutzen gilt. Eine gute Voraussetzung dafür ist, dass das Bewusstsein der KonsumentInnen in der Schweiz - so wie in Österreich - immer stärker in Richtung Sicherheit, Herkunft, Vielfalt und Qualität geht. Genau das macht die österreichischen Lebensmittel aus. Wir starten hier sozusagen einen friedlichen Eroberungsfeldzug von Geschmack und erstklassiger Qualität“, so Berlakovich abschließend. (BMLFUW)
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