Fleischabsatz belebt sich nur kurzfristig. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer; für eine spürbare Nachfragesteigerung wäre wohl eine längere Schönwetterphase notwendig, zumal viel Ware bereits vorproduziert wurde und auf Lager liegt. Knapp waren die Schlachtschweine zum Monatswechsel auch nicht, denn durch den Maifeiertag und Christi Himmelfahrt fallen Schlachtkapazitäten weg.
Obwohl die Schlachtbetriebe wegen fehlender Margen weiter auf einen Notierungsabschlag drängten, konnte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihren Leitpreis für Schlachtschweine für die aktuelle Schlachtwoche mit 2,20 Euro/kg Schlachtgewicht stabil halten. Ihr zufolge fand das Angebot schlachtreifer Schweine vollständig seine Käufer; der Lebendmarkt wurde als ausgeglichen beschrieben. Einige Erzeugergemeinschaften sprachen sich sogar für einen Preisanstieg aus, der obere Wert der Spanne lag bei 2,25 Euro/kg.
Druck in Frankreich und Italien
Mit der stabilen Schlachtschweinenotierung befand sich Deutschland in bester Gesellschaft. Auch in Österreich, Belgien, Dänemark, Spanien und in den Niederlanden blieben die Leitpreise unverändert. Dort entsprach das Schlachtschweineangebot jeweils in etwa dem Bedarf, auch wenn dieser durch die Feiertagswochen und die nur mäßigen Erlösmöglichkeiten am Fleischmarkt begrenzt ist. Danish Crown berichtete zwar von „enttäuschten Erwartungen“ am EU-Schweinefleischmarkt, jedoch gebe es Anzeichen für eine zunehmende Nachfrage in Drittländern.
In Frankreich wirkte sich die Folge von insgesamt vier Feiertagen im Mai negativ auf die Schlachtschweinenotierung aus, die im Vorwochenvergleich um 1,6 Cent auf 2,015 Euro/kg Schlachtgewicht zurückging. Noch stärker sank der Leitpreis in Italien mit 3,7 Cent/kg Lebendgewicht; innerhalb von vier Wochen ist er um 12,3 Cent gefallen. Grund ist der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nahe der Produktionshochbug von Parmaschinken, was den Schinkenpreis in Italien und ganz Europa unter Druck gesetzt hat.
EU-Durchschnittspreis gut behauptet
In der Woche zum 28. April hatten sich die Schlachtschweinepreise im EU-Durchschnitt gut behaupten können. Laut Kommission gab es im gewogenen Mittel der meldenden Mitgliedstaaten bei den Auszahlungspreisen für Tiere der Handelsklasse E sogar ein kleines Plus von 0,41 Euro oder 0,2% auf 219,34 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht. Dabei konnten sich die Erzeuger in Lettland, Irland und Estland über die höchsten Aufschläge von jeweils gut 2% freuen. Für Spanien wurde ein Plus von 1,0% und für Österreich eines kleineres von 0,4% gemeldet.
Oft blieben die Schlachtschweinepreise aber auf dem Niveau der Vorwoche stehen. Das galt unter anderem für Deutschland, Belgien, Frankreich, die Niederlande, Bulgarien und Ungarn. Mit einem kleinen Minus von jeweils 0,3% konnten sich die Preise für Schlachtschweine in Dänemark, Tschechien, Rumänien und in der Slowakei nur knapp behaupten. In Slowenien kürzten die Schlachtbetriebe ihre Auszahlungsleistung mit 0,9% am stärksten.