Die Medien machten
Biokraftstoffe zum Sündenbock, erklärte die Kommissarin heute in Brüssel. Diese würden fälschlicherweise für die hohen
Lebensmittelpreise verantwortlich gemacht. Mögliche Lösungen gegen die Klimabelastung durch die Verkehrsemissionen gingen durch die aufgeheizte Preisdebatte verloren, warnte Fischer Boel."Unser Transportsektor ist ein starker Verschmutzer. Er ist für mehr als 20 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, die zum
Klimawandel in der Europäischen Union beitragen. Und die Emissionen steigen schneller in diesem Sektor als in jedem anderen.
Mehr Biokraftstoffe zu verwenden, kann uns helfen, dieses destruktive Wachstum unter Kontrolle zu bringen - in einer Kombination mit Programmen über Autoemissionen und Transportlogistik. Das ist auch sehr wichtig", betonte Fischer Boel. Außerdem sei der Verkehrsbereich durch seine Importabhängigkeit ein verletzlicher Sektor. 80 % des eingeführten Öls komme aus fünf Ländern - Russland, Saudi Arabien, Libyen, Iran und Norwegen. Auch deswegen sei es wichtig, die Treibstoff-Quellen zu diversifizieren. "Aus diesen Gründen können Biotreibstoffe für uns sehr nützlich sein", betonte die EU-Kommissarin.
Auch zweite Generation benötigt Vorbereitung der Märkte Sie geht davon aus, dass 2020 verkraftbare 15 % der Fläche in der EU für Kraftstoffe eingesetzt werden. Zusätzlich fielen als Nebenprodukt die dringend gebrauchten Futtermittel an.
Bioethanol und Biodiesel würden als Brücke zur effizienten zweiten Generation gebraucht, auch wenn bereits jetzt viele Biokraftstoffe der ersten Generation mehr als 35 % Treibhausgas-Emissionsersparnis brächten. Besonders effektive Systeme der ersten Generation in der EU liegen demnach sogar bei 60 %. Um Investitionen in die zweite Generation abzusichern, müssten die Märkte für Biotreibstoffe vorbereitet werden. Die Kommission geht davon aus, dass die zweite Generation im Jahr 2020 rund 30 % des Biotreibstoff-Bedarfs decken werden. (aiz)