Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.08.2015 | 13:00 | Russland-Krise 
Diskutiere mit... 
   1   2

Ein Jahr russisches Importverbot

Brüssel - Russlands Importembargo gegen zahlreiche Agrargüter und Nahrungsmittel aus der Europäischen Union sowie den USA, Kanada, Australien und Norwegen besteht mittlerweile seit mehr als einem Jahr.

Russland-Krise
Die EU bleibt Exportweltmeister. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die Handelsbeschränkung trat am 7.August 2014 in Kraft. Die Europäische Kommission präsentierte anlässlich des Jahrestages aktuelle Zahlen zum Agrarhandel und rechnete vor, dass für die meisten Produkte alternative Absatzmärkte gefunden worden seien. „Es ist eindeutig, dass die EU-Agrar- und Ernährungswirtschaft bemerkenswert gut zurecht gekommen ist“, erklärte die Kommission.

Nach Angaben der Brüsseler Behörde hat die EU von August 2014 bis Mai 2015 Nahrungsmittel im Wert von 105,6 Mrd. Euro in Drittstaaten exportiert; das waren 4,8 Mrd. Euro oder 4,8 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, obwohl die Ausfuhren nach Russland gleichzeitig um 4,0 Mrd. Euro oder 42,7 % zurückgingen. Der Statistik zufolge wurden die Lieferungen in die USA sowie nach China und Hong Kong besonders stark ausgebaut.
Wert der EU-Ausfuhren für Agrargüter und LebensmittelBild vergrößern
Wert der EU-Ausfuhren für Agrargüter und Lebensmittel.
Handelsbilanz im Plus

Weitere Zahlen belegen, dass die EU ihre Position als weltgrößter Exporteur im Kalenderjahr 2014 behaupten konnte: Der Handelsbilanzüberschuss betrug 18 Mrd. Euro. Laut Kommission machten die Exporte der Agrar- und Ernährungswirtschaft mir 122 Mrd. Euro mehr als 7 % der EU-Gesamtausfuhren aus.

Dessen ungeachtet klagen Branchenorganisationen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Blockade. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) sind die indirekten Wirkungen besonders gravierend. Mengen, die bisher nach Russland exportiert worden seien, drängten auf den EU-Binnenmarkt und sorgten für zusätzlichen Preisdruck. Die Kommission verlängerte vergangene Woche im Zuge der AnkündigungMoskaus, das Importverbot mindestens ein weiteres Jahr aufrecht zu erhalten, die Sonderhilfen für Obst- und Gemüseerzeuger. (AgE)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Kutusow schrieb am 10.08.2015 09:01 Uhrzustimmen(94) widersprechen(152)
Die EU-Kommission rechnet sich die Welt schön und klopft sich selbst auf die Schulter, obwohl die Betroffenen lautstark auf die Folgen des Embargos hinweisen, da sie diese Folgen im eigenen Portemonnaie zu spüren bekommen! Dass die höheren Ausfuhren der höheren Produktion geschuldet sein dürften, wird geflissentlich ignoriert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, weil die Kommission ja nicht irren kann, de facto den päpstlichen Unfehlbarkeitsanspruch für sich in Anspruch nimmt! Schon der Ukraine das EU-Assoziierungsabkommen aufzuzwängen war eine Fehlentscheidung mit katastrophalen Folgen für die Ukraine selbst, dem mit den Sanktionen noch das Sahnehäubchen aufgesetzt wurde! Auslöffeln lässt die Kommission die von ihr eingerührte üble Brühe allerdings Unternehmen und Bürger und weigert sich konsequent, sich zur eigenen Verantwortung für diese Fehlleistungen zu bekennen!
  Weitere Artikel zum Thema

 Polen und Ukraine suchen Kompromiss für Agrarlieferungen

 Bauern fordern strengere Importvorgaben für ukrainische Lebensmittel

 Importstopp von russischem Getreide: Polen für europäische Lösung

 Polen erwägt Schließung der Grenze für Waren aus der Ukraine

 Lettland verhängt Importstopp für Getreide aus Russland und Belarus

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet