10.12.2023 | 09:30 | Agrarhandel
Ukraine: 5 Millionen Tonnen Agrarprodukte über den Seekorridor exportiertKiew - Der Seekorridor über das Schwarze Meer, der von der Ukraine nach dem geplatzten Getreideabkommen mit Russland einseitig eingerichtet worden ist, scheint seinen Zweck zu erfüllen. |
Auch nach dem Ende des Getreideabkommens nutzt die Ukraine den Weg über das Schwarze Meer. (c) proplanta Nicht weniger als 200 Schiffe hätten seit dem 8. August dieses Jahres über diesen Weg die Seehäfen der Ukraine verlassen, und 226 seien über den Korridor eingelaufen, teilte der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident Alexander Kubrakow mit. Von den Häfen Odessa, Juschny und Tschernomorsk seien in diesem Zeitraum mehr als 7 Mio. Tonnen Fracht exportiert worden, darunter 5 Mio. Tonnen landwirtschaftliche Produkte.
Unterdessen laufen die ersten russischen Getreidelieferungen nach Afrika an, die Staatspräsident Wladimir Putin im Juli auf dem Russland-Afrika-Forum in Sankt Petersburg in Aussicht gestellt hatte. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, sollen sechs Länder kostenlos Getreide erhalten, und zwar zunächst Somalia und Burkina Faso, dann auch Simbabwe, Mali, Eritrea und die Zentralafrikanische Republik. Jedes dieser Länder bekomme rund 25.000 Tonnen bis 50.000 Tonnen Getreide. Solche Mengen sind laut Bloomberg allerdings nur ein Bruchteil dessen, was diese Länder tatsächlich brauchen. Russland nutze diese Lieferungen vor allem, um seinen Einfluss in Afrika zu stärken.
Nach Angaben des russischen Landwirtschaftsministeriums soll sich die Gesamtmenge der Getreidelieferungen in afrikanische Länder bis Ende dieses Jahres auf 200.000 Tonnen belaufen. Präsident Putin unternehme einen solchen Schritt inmitten der Kritik, dass Russlands Krieg gegen die Ukraine und sein Ausstieg aus dem Getreideabkommen zur Erhöhung der Preise für Lebensmittel und Düngemittel weltweit beigetragen habe, stellte das Moskauer Agrarressort fest.
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