"Nachdem dieses Projekt nun abgeschlossen ist, erscheint mir jetzt als der richtige Zeitpunkt, mich aus der Spitzenpolitik zurück zu ziehen", erklärte heute Fritz Grillitsch, seit 2001 Präsident des Österreichischen Bauernbundes und Abgeordneter zum Nationalrat seit 2002.
"Nach über zehn Jahren in der Spitzenpolitik ist auch für mich die Zeit gekommen, in ein normales Leben zurückzukehren und mich neuen Aufgaben zu stellen", begründet Grillitsch die Hintergründe seiner Entscheidung. Konkret legt Grillitsch die Funktionen des Bauernbundpräsidenten, des stellvertretenden Klubobmanns der ÖVP im Nationalrat sowie den Vorsitz des ÖVP Agrarklubs zurück. Sein Nationalratsmandat wird Grillitsch bis zum Auslaufen der Legislaturperiode 2013 behalten. Die Übergabe der Ämter wird zügig und geordnet in den nächsten Tagen erfolgen.
Die vergangenen zehn Jahre seien sehr spannende und intensive Jahre gewesen, "mit Höhen und Tiefen", so Grillitsch. "Ich bin stolz an der Seite von Persönlichkeiten wie Wolfgang Schüssel, Willi Molterer und Josef Pröll die Agrar- und Umweltpolitik mit gestaltet zu haben. Mit einem klaren Schwerpunkt bei
Biomasse und erneuerbarer Energie haben wir gemeinsam die ökosoziale Marktwirtschaft ein Stück weiter in die Realität umgesetzt."
Auch die Sicherung der landwirtschaftlichen Einkommen im Rahmen mehrerer Agrarreformen auf Brüsseler Ebene zähle, so Grillitsch, zu den gemeinsamen Erfolgen der vergangenen zehn Jahre. Gleichzeitig sei für ihn sein Rücktritt auch Anlass zu kritischer Selbstreflexion: "Gerade in den letzten Monaten ist mir bewusst geworden, dass es für mich immer schwieriger wurde, zum notwendigen Konsens und Ausgleich der unterschiedlichen Interessensgruppen sowohl innerhalb des Bauernbundes, wie auch im Gefüge der Partei beizutragen. Und so nehme ich meine Verantwortung für Bauernbund und Partei wahr und übergebe den Hof rechtzeitig.
Gerade im Hinblick auf die anstehenden großen Herausforderungen, wie z.B. die Sicherung der landwirtschaftlichen Einkommen nach 2013, sei es notwendig, dass Bauernbund und Partei stark und geschlossen an einem Strang ziehen", so Grillitsch abschließend. (öbb)