Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.05.2023 | 01:34 | Arzneimittelmarkt 

Umsatz mit Tierarzneimitteln auf hohem Niveau stabil

Bonn - Der Umsatz am deutschen Tierarzneimittelmarkt hat im vergangenen Jahr kaum zugelegt, konnte aber das Rekordergebnis von 2021 bestätigen.

Tierarzneimittel
(c) Tobilander - fotolia.com
Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) am Montag (8.5.) in Bonn berichtete, lag der Gesamterlös 2022 laut Schätzung bei 902 Mio Euro und damit voraussichtlich um 0,1 % über dem historischen Hoch des Vorjahres. Das Gros der Einnahmen entfiel mit 62 % auf Heimtiere, der Rest auf Nutztiere.

Wie in den Jahren zuvor hat sich das Hobbytiersegment wieder wesentlich dynamischer entwickelt als der Nutztierbereich. Beim Absatz von Impfstoffen machten sich laut BfT insbesondere der Abbau der Schweinebestände und die Geflügelpest negativ bemerkbar. Zudem habe der starke Anstieg der Produktionskosten offenbar zu einer geringeren Vorsorgebereitschaft der Landwirte geführt.

In der Konsequenz ging der Umsatz bei Impfstoffen um 6,5 % auf 214,2 Mio Euro zurück. Noch stärker fiel das Minus mit 6,7 % auf 133,3 Mio Euro bei den Antiinfektiva aus. Dies erklärt der Verband ebenfalls mit dem strukturellen Rückgang der Schweinehaltung sowie der Tierseuchensituation bei Schwein und Geflügel.

Moderater fiel der Erlösrückgang mit 1,3 % auf 161,4 Mio Euro im Segment der Antiparasitika aus. Hier sei anzunehmen, dass sich neben einer geringeren Bevorratung während der Pandemie auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten bei den Kleintierhaltern niedergeschlagen haben, so der BfT.

Offen bleibe, inwieweit zudem verstärkt auf frei verkäufliche und günstigere Generika zurückgegriffen worden sei. Wachstumssparte blieb 2022 dagegen mit einem deutlichen Anstieg von 7,6 % auf 393,3 Mio Euro das Segment der pharmazeutischen Spezialitäten. Neue Behandlungsoptionen, insbesondere in der Schmerztherapie, sowie Produkte zur Behandlung der Haut bei Kleintieren trugen dazu nachhaltig bei.

Aktuell lässt laut BfT die weltweit um sich greifende Aviäre Influenza die Forderungen nach einer verstärkten Einbindung der Impfung in die Tierseuchenbekämpfung lauter werden. Das Töten gesunder Tiere zur Eindämmung von Seuchenausbrüchen werde auch mit Blick auf eine nachhaltige Nahrungsmittelversorgung immer weniger akzeptiert. Eine umfassende und regelmäßige Gesundheitsvorsorge bleibe auch in Zukunft für das Tierwohl unerlässlich.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verweste Schweine - Behörde prüft Entzug von Schlachtzulassung

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss