ÖVP-Landwirtschaftssprecher fordert ordnenden Rahmen für Derivate von Agrarrohstoffen Wien - Spekulationen auf Agrarrohstoffe werden immer attraktiver, vor allem für reine Finanzinvestoren. |
Durch die steigende Anzahl dieser Transaktionen ohne dahinter liegende echte Warengeschäfte werden Preisschwankungen für Nahrungsmittel verstärkt, kritisierte am Dienstag ÖVP-Landwirtschaftssprecher Abg. Fritz Grillitsch anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft.
"Exzessive Spekulationen auf Agrarrohstoffe führen zu Preisschwankungen und dies schadet den österreichischen und europäischen Bauern", ist Grillitsch überzeugt. Um die unkontrollierte Spekulation auf Nahrungsmittel einzudämmen, müsse ein ordnender Rahmen für Derivate von Agrarrohstoffen vorgegeben werden. Dies sei nur durch eine angemessene Transparenz- und Transaktions-Berichtspflicht bei Agrarderivaten möglich. Der Handel außerhalb der Börse ("OTC-Geschäfte" - over the counter), der auch für die Finanzkrise im Bankensektor mitverantwortlich gewesen ist, müsse transparenter und damit nachvollziehbarer werden. "Diese Geschäfte erlangen auch in Europa zunehmend an Bedeutung, daher ist es notwendig, rechtzeitig darauf zu reagieren", so der Abgeordnete.
Eine weitere Maßnahme stelle eine weltweite Finanztransaktionssteuer dar. Auf einem globalen Niveau werde damit vermieden, dass es zu einer Verlagerung auf Handelsplätze in Ländern ohne Finanztransaktionssteuer oder in Richtung eines außerbörslichen Handels (OTC) komme, schloss der ÖVP-Landwirtschaftssprecher.
Grillitsch legt für das nächste Plenum einen Fünf-Parteien-Antrag vor. Darin sollen die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung unter anderem aufgefordert werden, auf EU-Ebene und im Rahmen der Mitgestaltungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene Positionen zur Verbesserung der Regulierung, der Funktion und der Transparenz der Finanz- und Warenmärkte zu vertreten, um weltweite Spekulation mit Lebensmittelgütern und damit die Verstärkung der exzessiven Volatilität der Preise von (landwirtschaftlichen) Primärerzeugnissen einzudämmen. Zudem soll eine internationale Regulierungsstelle eingerichtet werden. (bauernbund.at)
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