Das sagte der polnische Landwirtschaftsminister Marek Sawicki am Donnerstag in Brüssel nach Beratungen mit seinen EU-Amtskollegen.
Die Ressortchefs bestätigten offiziell eine Grundsatzeinigung vom November, wonach bedürftige Menschen in der EU auch in den nächsten beiden Jahren je 500 Millionen Euro Lebensmittelhilfen aus dem europäischen Gemeinschafts-Haushalt bekommen werden.
Deutschland hatte in monatelangen Verhandlungen darauf gedrungen, dass danach die Hilfe auslaufen soll. Die Bundesregierung ist nach früheren Angaben von Diplomaten der Auffassung, dass die EU-Länder die kostenlose Verteilung von Lebensmitteln selbst aus ihren Sozialhaushalten - und nicht aus EU-Geldtöpfen - finanzieren sollten.
Sawicki sagte: «Ich glaube, dass nach diesen zwei Jahren, wenn das Wachstum in Europa wieder kräftig ist, diese Hilfe sichergestellt wird, oder man muss andere Quellen finden.»
Die Lebensmittelhilfen werden seit 1987 aus dem EU-Agrarhaushalt finanziert. Dabei verteilen die Staaten über wohltätige Organisationen Nahrungsmittel an die Armen - etwa in Form von Nahrungskörben oder Tafeln. Deutschland zahlt 20 Prozent der EU-Hilfen, nimmt derzeit aber nichts davon in Anspruch.
In der EU leben laut Brüsseler Schätzungen 43 Millionen Menschen am Existenzminimum - sie können sich jeden zweiten Tag keine richtige Mahlzeit leisten. 2009 wurden an rund 18 Millionen Menschen mehr als 440 Tonnen Essen verteilt, oftmals an Kinder mittelloser Familien oder an ältere Menschen, Obdachlose, Behinderte oder Asylbewerber. (dpa)
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