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18.05.2011 | 03:23 | Weltagrarhandel  

Entwicklungsländer immer wichtiger für Nahrungsmittelmärkte

Braunschweig - In den nächsten zehn Jahren werden die Entwicklungsländer die Weltnahrungsmittelmärkte immer stärker beeinflussen, nicht nur als Produzenten, sondern auch als Verbraucher.

Weltagrarhandel
Zu dieser Einschätzung kommen Experten weltweit führender Forschungsinstitutionen auf der „World Outlook Conference“, die derzeit (16./17. Mai 2011) am Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig stattfindet. Ursachen für diese Entwicklung sind das stete Wachstum der Bevölkerung sowie das erwartete starke Wirtschafts­wachstum in vielen dieser Regionen. Das dadurch steigende Einkommen führt in diesen Ländern besonders zu einem erhöhten Fleischkonsum.

Auch wenn es in den nächsten Jahren möglich sein wird, genügend Nahrungsmittel für die Ernährung der Weltbevölkerung zu produzieren, lässt sich das Hungerproblem allein dadurch nicht lösen. Denn Hunger ist vor allem ein Armuts- und Verteilungsproblem.

Trotz Bevölkerungswachstum ist die pro Kopf verfügbare Nahrungsmenge in den letzten Jahren um rund 0,5 % jährlich gestiegen. In den nächsten Jahren wird dieser Zuwachs allerdings zurückgehen. Zusätzlich erwarten die Experten, dass die Reserven zum Ausgleich von Versorgungsengpässen absinken werden. Für Unsicherheiten in der Prognose sorgt auch die zunehmende Verwendung von Nahrungsrohstoffen für die Produktion von Bioenergie.

Die jährlich stattfindende World Outlook Conference ist ein internationales Diskussionsforum führender Agrarökonomen, die die Entwicklungen auf den Weltagrarmärkten für die nächsten zehn Jahre vorausschätzen. Die Konferenz findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt. Etwa 40 Forscher von internationalen Organisationen wie der FAO (Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen), der OECD, der EU-Kommission und Landwirtschaftsministerien vieler Länder sind am von-Thünen-Institut in Braunschweig zusammengekommen, um ihre teils unterschiedlichen Forschungsergebnisse zu diskutieren und ihre methodische Herangehensweise zu verbessern. Daten und die Erfahrungen der Vergangenheit fließen dabei in die Prognosen über die Entwicklungen auf den Nahrungsmittelmärkten für die kommende Dekade ein. Diese Diskussion ist vor allem deshalb wichtig, weil die Ergebnisse weltweit als Grundlage für politische Entscheidungen dienen. (vTI)
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