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20.03.2018 | 09:28 | Agrarfördergelder 
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EU-Agrarminister streiten über Zukunft der Agrarsubventionen

Brüssel - Die EU-Agrarminister sind sich bei der zukünftigen Gestaltung der europäischen Fördergelder uneins.

Agrarsubventionen
Nach dem Brexit werden Europas Landwirte voraussichtlich auf EU-Gelder verzichten müssen. Die EU-Agrarminister ringen bereits jetzt um die Neuverteilung der Fördermittel. Doch es gibt offene Fragen. (c) proplanta
Vor allem bei der Angleichung der Direktzahlungen an Landwirte in den EU-Staaten gebe es noch Uneinigkeit, sagte der bulgarische Agrarminister Rumen Porodzanow nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen am Montag in Brüssel. Fünf EU-Staaten verweigerten sich demnach einer gemeinsamen Erklärung. Bulgarien hat derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten inne.

Die Agrarförderung ist derzeit mit etwa 40 Prozent beziehungsweise 58 Milliarden Euro der größte Posten im EU-Haushalt. Ein Großteil der Fördergelder wird als Direktzahlung an die Bauern gegeben und richtet sich dabei vor allem nach der Größe der bewirteten Fläche. Die Höhe der Regelsätze ist aber von Land zu Land und teilweise auch von Region zu Region unterschiedlich, da auch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Polen forderten nun, EU-weit die Direktzahlungen anzugleichen. Alle Landwirte müssten dieselben Standards und Anforderungen erfüllen sowie die gleichen Herausforderungen bewältigen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Ziel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist es, die Lebensmittelversorgung in Europa zu gewährleisten. Die EU-Kommission hatte zuletzt ins Spiel gebracht, den Staaten mehr Spielraum bei der Verteilung von Fördermitteln zu geben. Die Brüsseler Behörde hatte zudem angekündigt, dass die Gesamtsumme der Agrarfördergelder nach dem erwarteten Austritt Großbritanniens aus der EU im März 2019 gekürzt werden könnte. Schätzungen zufolge werden im EU-Haushalt durch den Brexit künftig 12 bis 14 Milliarden Euro fehlen.

«Es ist schade, dass die Minister nicht in der Lage waren, die nötige Flexibilität zu demonstrieren, um Einigkeit zu erreichen», sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Die EU-Kommission wolle nun Ende Mai oder Anfang Juni konkrete Gesetzesvorschläge zur Reform der Förderzahlungen präsentieren.

Die neue Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte sich zuvor gegen Forderungen nach europaweit einheitlichen Direktzahlungen an Landwirte ausgesprochen. «Ich bin skeptisch bei der vollen Konvergenz, der vollen Angleichung, denn wir müssen auch die Bedingungen in den Ländern uns vor Augen führen», sagte sie. Man müsse auch die anderen Branchen außerhalb der Landwirtschaft in den Blick nehmen: «Es kommt dann auch zu erheblichen sozialen Verwerfungen.»
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 21.03.2018 09:25 Uhrzustimmen(34) widersprechen(27)
Vielleicht sollte man zunächst ehrlicherweise im Verlaufe dieser unseligen Diskussion medial unumwunden eingestehen, dass in erster Linie der bis zum Rand gefüllte Subventionstopf ein Moloch der zwischenzeitlich äußerst komplexen Administrationsmechanismen rund um dieses Subventionskonstrukt, wohlig warm eingepackt in einen filigran schützenden Tarnmantel, am Leben erhalten möchte. - Jedes einzelne deutsche/europäische tumbe Bäuerlein spielt dabei allenfalls in leiser Hintergrundbegleitmusik überhaupt noch eine Rolle.

Ungeachtet dessen ist als medial tragische Figur der gesellschaftlich auserkorene „Schwarze Peter“ in schon trivialer Form eindeutig im voraus besetzt, mit keinerlei Ambitionen einer durchaus berechtigten Austauschbarkeit in den jeweils zuzuordnenden Verantwortlichkeiten. Ein Tarnen und Täuschen funktioniert hier noch immer in absolut filigran geordneten Verläufen.

Wie ist die unwürdige Rolle der Bauern in diesem Wechselspielchen, das im eigentlichen gar keines ist, einzuordnen:

Es fängt an beim mittlerweile diktatorisch gestrafften Überwachungsstaat schon bei der Draufsicht auf unsere Flächen. Das entsprechende kapitalfressende Equipment, abgefeuert in den Weltraum, liefert derzeit die entsprechend fehlerbehafteten Daten, die sodann in die Verarbeitung gelangen und schafft für uns Bauern Fakten, die buchstäblich geradezu massenhaft vom Himmel fallen. Sinnlos verbrannte Steuergelder mit einer zwischenzeitlich gehörig negativen Bilanz. Gigantische Geldvernichtigungsmaschinerien mithin, die sich hinter der ach so lauteren Wissenschaftlichkeit zu verstecken wissen. Dabei forciert man vorsätzlich eine Weltraumverschmutzung mit Hinterlassenschaften, die gerade unseren Nachkommen noch erhebliche Sorgen bereiten werden. Sammelt diesen Dreck wieder ein, jeder Bauer wird auch zu einer ordnungsgemäßen Abfallentsorgung verdonnert!

Bei dem einen oder anderen mit fehlendem Weitblick und Wissen wird DAS(!) allenfalls ein mitleidig müdes Lächeln hervorrufen, die wenigen Anderen jedoch handeln hierbei vorsätzlich, somit grob fahrlässig und gehörten deshalb auch umgehend zur Rechenschaft gezogen, nicht erst posthum. - IRRWITZIGE MECHANISMEN, frei nach dem Motto: Der gesamte Weltraum gehört MIR!?

Eine buchstäbliche Überfrachtung in der Analysemethodik somit, die wir Bauern schlichtweg als von Gott gegeben widerspruchslos hinnehmen müssen, und seien deren Ergebnisse auch noch so schwachsinnig, gegossen in die jeweiligen willfährigen Verordnungen und Erlasse; enorm anrüchig ex cathedra werden Dogmen geschaffen - verbindlich und vollkommen irrtumsfrei!!!

Die steuerliche Knute verspürt jeder Bauer heute brutalst. Wie viele „Programme von dienstbereiten Schnittstellen“ biedern sich an, um die administrativ vielschichtig aufoktroyierten Dokumentationspflichten zeitlich überhaupt noch bewältigen zu helfen? Die Schreibtischarbeit toppt mittlerweile locker den Bauerndienst auf dem Acker und in unseren Ställen. Eine 50-Prozent-Arbeitszeitmarke gilt es gesichert zu überschreiten.

Die Krönung schlichtweg ist schlussendlich eine seitens des Bauernstandes selbstverständliche Verantwortlichkeit auch gegenüber unserem vor- und nachgelagerten Gewerbe. Etwa derzeit 100.000 Vollerwerbsbauern ernähren im übrigen ganz selbstverständlich bei einem ermittelten Selbstversorgungsgrad um die 80% demzufolge über 60 Mio. Bundesbürger. Ganz ohne Smartphone nach der Grundschulzeit ist jedermann imstande auszurechnen, welchen elementaren Dienst für unsere Gesellschaft, für jeden einzelnen Bürger, ein Bauer leistet. Wahrlich nicht zu vergessen: Wie viele fresswütige Mitstreiter im bäuerlichen Umfeld führen dabei vollkommen schmerzbefreit selbst ein angenehm epiphytisches Dasein, fressen den Bauern förmlichst die Haare vom Kopf!?

Man wird nur schwerlich eine despektierliche Meinungsäußerung unterstellen wollen, wenn verstärkt festzustellen ist, dass gerade der vollkommen überblähte Wasserkopf in selbigen Reihen beim rasant voranschreitenden Strukturwandel innerhalb der Landwirtschaft in maßgeblicher Verantwortung steht.

Wer dem kometenhaften Jungstar Spahn innerhalb der jüngst ernannten Ministerreihen unlängst aufmerksam lauschte, sollte verstärkt dazu neigen, eher früher denn später die eigenen Hof- und Stalltüren für immer zu verriegeln; muss man doch zu der schon extrem peinlich beschämenden Erkenntnis gelangen, dass sämtliche Bauern-Prekarier, selbstredend allenfalls auf Hartz-IV-Niveau entlohnt, im Alltag ungeachtet dessen ein äußerst sorgenfreies Dasein fristen. - Wieso dafür aber noch BUCKELN WAS DAS ZEUG HÄLT!?

Die peinlichste Lachplatte schlechthin müssen wir in Reihen unserer berufsständischen Vertretung verorten. Um aber dahingehende Wiederholungen in der Einlassung zu vermeiden, möchte ich nachstehende Worte für sich sprechen lassen: „NUR DIE DÜMMSTEN KÄLBER WÄHLEN IHRE SCHLÄCHTER SELBER!!!“...
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