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22.04.2008 | 04:35 | Reismarkt 

Reis – Rekord bei Ernte, Nachfrage und Preisen

Bonn - Reis hat sich sprunghaft, auf Rekordstände verteuert. Auslöser waren vor allem Meldungen über Ausfuhrbeschränkungen wichtiger Exporteure.

Reis – Rekord bei Ernte, Nachfrage und Preisen
Die weltweite Versorgungsbilanz zeigt für 2007/08 aber ein vergleichsweise ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Der zwischenzeitliche Angebotsengpass könnte sich im weiteren Saisonverlauf daher wieder entspannen.

Bezogen auf die Erntemenge belegt Reis in der Rangliste der Getreidearten Platz drei, hinter Mais und Weizen. Die Anbaufläche ist nun das sechste Jahr in Folge gestiegen und soll nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) diesjährig weltweit 154,3 Millionen Hektar betragen. Die Erzeugung konzentriert sich auf Asien, mit mehr als 90 Prozent der globalen Produktion. Letztere soll diesjährig mit 425,3 Millionen Tonnen (geschält) einen neuen Rekord erreichen. Allein 129,5 Millionen Tonnen entfallen auf China und 94,0 Millionen Tonnen auf Indien.

Parallel zum wachsenden Angebot steigt auch die Nachfrage stetig. Für 2007/08 veranschlagte das USDA 424,2 Millionen Tonnen. Damit ergibt sich für Reis eine recht ausgeglichene Versorgungsbilanz. Ein nennenswerter Aufbau der niedrigen Reserven kann allerdings nicht stattfinden.


Welthandel nach unten korrigiert

Auf dem Weltmarkt werden nur etwa sechs Prozent der Produktionsmenge gehandelt, 2006/07 waren es 30,3 Millionen Tonnen. Wichtigster Anbieter ist Thailand mit 7 bis 10 Millionen Tonnen jährlich. Auf Platz zwei rangiert Vietnam mit 4 bis 5 Millionen Tonnen. Nennenswerte Mengen liefern auch Indien, die USA und Pakistan.
In der Saison 2007/08 soll der globale Reishandel, so die April-Schätzung des USDA, nur noch 27,5 Millionen Tonnen betragen, fast zwei Millionen Tonnen weniger als im März veranschlagt. Bedeutende Anbieter, vor allem Vietnam, aber auch Indien, China und andere Länder, werden in den nächsten Monaten weniger Reis auf dem Weltmarkt offerieren als bisher angenommen. In der Sorge um Engpässe und Unruhen haben die Regierungen Exportbeschränkungen bis hin zum -bann beschlossen.


Preise auf Rekordstand

Das hat an internationalen Handelsplätzen einen kräftigen Sprung der Reispreise auf neue Rekorde ausgelöst. Während Mai-Reis (ungeschält) an der Chicagoer CBoT Mitte März noch mit 15,95 US-Dollar je centweight (1 centweight gleich 45,4 Kilogramm) bewertet wurde, bewegen sich die Kurse seit Tagen über 20 Dollar je centweight Thailand-Reis (Exportqualität) verteuerte sich innerhalb eines Monats um fast 60 Prozent auf 855 Dollar je centweight . Das ist doppelt so viel wie noch im Januar. (ZMP)



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