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26.04.2016 | 13:40 | Glyphosat-Zulassung 
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EU-Kommission will Glyphosat für zehn Jahre genehmigen

Brüssel - Bei der geplanten Neuzulassung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat hat die Europäische Kommission den Mitgliedsländern jetzt als Kompromiss zwischen den widerstreitenden Interessen eine Verlängerung der Wirkstoffgenehmigung um zehn Jahre vorgeschlagen.

Glyphosat-Zulassung
(c) proplanta
Darüber hinaus soll der Wirkstoff sofort vom Markt genommen werden, falls Untersuchungen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zu dem Ergebnis kommen sollten, dass er gefährlich sei. Die Hersteller pochen indes weiterhin auf die ursprünglich auch von der Kommission vorgeschlagene Genehmigungsfrist von 15 Jahren. Sie befürchten, dass mit dem Kompromissvorschlag der EU-Behörde ein Präzedenzfall für andere Zulassungsverfahren geschaffen werden könnte.

Das Europaparlament hatte Mitte April unter Auflagen dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, sich allerdings dafür ausgesprochen, die Zulassung von Glyphosat lediglich um sieben Jahren zu verlängern. Das Straßburger Abstimmungsergebnis ist rechtlich jedoch nicht bindend. Die Bundesregierung gesellte sich jüngst zu den 17 EU-Ländern, die für eine grundsätzliche Verlängerung der Glyphosat-Zulassung plädieren.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte aber jüngst in einer Fragestunde des Bundestages darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung gegenüber der EU-Kommission eine „einschränkende Verlängerung“ vorgeschlagen habe. Mit einem endgültigen Beschluss über die Verlängerung und deren Bedingungen sei am 18. beziehungsweise19. Mai zu rechnen, wenn das zuständige Gremium tage, wurde heute in Brüssel nochmals bestätigt.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 02.05.2016 07:37 Uhrzustimmen(59) widersprechen(51)
Nun, die gestrigen Enthüllungen rund um TTIP bringen unliebsame Wahrheiten für BAUERN und VERBRAUCHER gleichermaßen vollkommen unmissverständlich ans Tageslicht, die man in selbiger Form möglicherweise bald nicht mehr offen, ehrlich u. transparent in den Medien diskutieren darf. Vorbei bald auch die transparente Deklarierung von Lebensmitteln im übrigen, wie dies die europäischen Verbraucher es aktuell verstärkt einfordern möchten (Gentechnik enthalten ja/nein). Man wird ein solches Ansinnen nicht einmal mehr nur ansatzweise wagen dürfen/wollen, um nicht im Rahmen eines zementierten Investorenschutzes Gefahr zu laufen, vor ein Schiedsgericht gezerrt zu werden unter Androhung horrender Schadenersatzforderungen. Vermutlich stellen die jetzt publik gewordenen „vertraglichen Feinjustierungen“ auf mehr als 200 Seiten nur die Spitze des Eisberges dar...!? Sollte als nächster amerikanischer Präsident der „ICH-DONALD-PRÄSIDENT“ ins Amt gewählt werden, war alles Bisherige wohl nur ein vorsichtiges Zuckerschlecken...!!!(?) - Etwas weniger durchaus verführerische Weineslust schärft vielleicht erheblich die Sinne und schafft ernüchternde Klarheiten in so manchen (Funktionärs)Hirnwindungen....!?
Wein-Urban schrieb am 01.05.2016 12:47 Uhrzustimmen(66) widersprechen(66)
schwülstiges, schwer verständliches Gebabbel frei von Sachkenntnis!
A6sler schrieb am 28.04.2016 07:51 Uhrzustimmen(52) widersprechen(55)
Kennzeichnungspflichtig glyphosathaltiger Lebensmittel!
agricola pro agricolas schrieb am 27.04.2016 09:35 Uhrzustimmen(75) widersprechen(48)
Glyphosat geht aus EINZIG EINEM GRUND in die Verlängerung: Die Billigproduktion der Rohstoffe innerhalb der Nahrungsmittelerzeugung MUSS gewährleistet bleiben, egal was komme!!! Ein medial aufmerksamkeitsheischend inszeniertes Kreuzen der Klingen grundsätzlicher Lobbyinteressen -zum einen die Fraktionen derer, die sowohl die gesundheitlichen als auch die ökologischen Risiken im Vorfeld einer anstehenden Verlängerung von unabhängiger Seite(!?) glaubhaft offen abgewogen u. dargestellt wissen wollten, gegenüber jener allgewaltig übermächtigen Fraktionen der Agrarindustrie in den vor- und nachgelagerten Bereichen, unseres Bauern- u. Raiffeisenverbandes(!) sowie sonstiger berufsständischer Granden, nicht selten in nur gefühlter agrarpolitischer Leuchtturmfunktion- in jüngster Vergangenheit waren ausschließlich medial groteske Schaugefechte mit einem mehr als lachhaften Unterhaltungswert. Als Verfasser einiger Stellungnahmen in dieser Thematik aus dem Blickwinkel eines kleinen konventionellen Bäuerleins heraus, mit der Intention, die Weitsicht gerade auch meiner Kollegen sensibilisieren zu wollen, ließ mich mittlerweile erheblich ernüchtert erkennen, dass trotz der fatalen betriebswirtschaftlichen Situation auf nicht wenigen Bauernhöfen die Zeit für hinterfragende Ursächlichkeiten noch immer nicht gekommen zu sein scheint, u.a. auch ich hier leider quasi den wenig aussichtsreichen Kampf gegen Windmühlen angetreten habe. Der Ausgang vorstehenden „Spectaculums“ war im Voraus bereits nach „festem Drehbuch“ vorbestimmt: Eine winzig kleine handverlesene Clique unseres Geldadels weltweit weiß die eigene allgewaltige Übermacht auf unserem blauen Planeten überaus gefestigt wirtschaftspolitisch zu „leben“: „Einzig allein mein Wille geschehe, gerade u. insbesondere hier auf Erden. AMEN!“, ...und alle „Marionetten“ willigen einstimmig hier ins Gebet mit ein. - Die Heerschar der kleinen Bäuerlein weltweit zahlt also weiterhin DIESE ZECHE, nicht nur mit ökologischen sowie insbesondere auch möglichen gesundheitlichen Risiken, wobei man bei letzteren schlussendlich mit einer Vielzahl von Verbrauchern in gleichen Boot sitzt, ...WELTWEIT! Das kann aber keineswegs hinwegtrösten wollen, unsere Pflichten, liebe Kollegen, sehe ich hier eindeutig anderweitig angesiedelt. - Keine Vogelstraußtaktik also!!!
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