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26.06.2019 | 12:14 | Präventionsmaßnahmen 

China stoppt Fleischeinfuhren aus Kanada

Peking - Vor dem Hintergrund eines bereits angespannten Verhältnisses hat China die Einfuhr von Fleisch aus Kanada gestoppt.

Fleischeinfuhren aus Kanada
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Wie die chinesische Botschaft in Kanadas Hauptstadt Ottawa am Mittwoch auf ihrer Website mitteilte, hätten chinesische Zollinspektoren einen in China nicht erlaubten Futterzusatzstoff in Schweinefleisch aus Kanada entdeckt. Notwendige Veterinärbescheinigungen seien in bis zu 188 Fällen gefälscht gewesen.

China habe Präventionsmaßnahmen ergriffen und die kanadische Regierung aufgefordert, «die Ausstellung von Zertifikaten für nach China exportiertes Fleisch auszusetzen», hieß es in der Erklärung.

Kanadas Regierung gestand laut kanadischen Medienberichten Probleme bei den Zertifikaten ein und teilte mit, die Strafverfolgungsbehörden informiert zu haben.

Man habe Maßnahmen ergriffen, «um dieses Problem anzugehen, und arbeitet weiterhin mit Industriepartnern und chinesischen Beamten zusammen», wurde Kanadas Ministerin für Landwirtschaft und Nahrungsmittel, Marie-Claude Bibeau, zitiert.

Laut des kanadischen Fleischverbands CMC sei neben Schweinefleisch auch Rindfleisch von dem Bann betroffen. «Die Fleischverarbeiter und die gesamte Fleisch- und Viehzuchtindustrie sind äußerst besorgt, da dies erhebliche geschäftliche Auswirkungen auf unsere Branche haben und für unsere Branche enorme finanzielle Verluste verursachen wird», hieß es in einer Erklärung des CMC. China war für Kanada im vergangenen Jahr der zweitwichtigste Exportmarkt für Schweinefleisch.

Kanada und China befinden sich seit Monaten politisch auf Konfrontationskurs. Auslöser dafür war Anfang Dezember die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada. Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird in den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.

In China werden seitdem zwei Kanadier festgehalten, denen vorgeworfen wird, in Aktivitäten verwickelt zu sein, die «die nationale Sicherheit gefährden». Manche Kritiker werten die Inhaftierungen als chinesische Vergeltung für das Vorgehen gegen die Chinesin.
dpa
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