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26.09.2007 | 13:36 | Weingesetzgebung  

Deutschland kontra EU-Kommission: Zuckerung für alle Winzer erlauben

Brüssel - Deutschland und die EU-Kommission bleiben im Streit über die Zuckerung von Wein auf Konfrontationskurs.

Weinzuckerung
(c) proplanta
Am Rande eines Treffens der EU-Agrarminister am Mittwoch in Brüssel sagte der deutsche Staatssekretär Gert Lindemann, alle Winzer müssten das Recht haben, mit Saccharose den Alkoholgehalt des Weines zu erhöhen. Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Mittwochausgabe) ist die Kommission bereit, kleine Weingüter vom generellen Verbot der Zuckerung auszunehmen.

«Das halten wir nicht für eine sachgerechte Lösung», sagte Lindemann. Deutschland wisse, dass es für seine Position die Unterstützung von bis zu 18 EU-Staaten habe. Spanien hingegen hält die Position der Kommission für richtig. Die spanische Ministerin Elena Espinosa forderte ein Ende der Zuckerung.

Derzeit verhandeln die EU-Staaten Vorschläge der Kommission für eine Reform des Weinmarktes. Sie haben vor allem das Ziel, die Destillation von unverkäuflichem Wein für jährlich etwa eine halbe Milliarde Euro zu beenden. Das Vorhaben stößt vor allem in südlichen EU-Staaten auf Widerstand. Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel will die Winzer mit finanziellen Anreizen dazu bewegen, freiwillig 200 000 Hektar Rebenflächen zu vernichten. Diesen Plan lehnt Deutschland ab.

Insgesamt gibt die EU 1,3 Milliarden Euro zur Stützung des Weinbaus aus. Der Beihilfenbetrag soll auch nach der Reform erhalten bleiben. Die europäischen Winzer kämpfen gegen starke Konkurrenz aus Übersee-Ländern wie Australien, Chile, Südafrika und USA.

Lindemann sagte, ein Ausweg aus dem Streit wäre, wenn die Kommission den Mitgliedstaaten die Wahl ließe, mit welchen Mitteln bessere Qualität bei weniger Produktion erreicht werden könnte. Es müsste ein Katalog mit erlaubten Maßnahmen verabschiedet werden. Dazu könnte auch die Destillation gehören. «Wir haben kein Problem damit», sagte er. (dpa)
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