(c) proplanta Der Senat gab am Freitag grünes Licht für das Prestigevorhaben des Präsidenten Evo Morales, der damit vor allem die Kokabauern in einer Bastion seiner Bewegung zum Sozialismus, im tropischen Chapare in der Region Cochabamba, stärkt.
Das bisherige Gesetz galt seit 1988 und trug der Tatsache Rechnung, dass in Bolivien des traditionelle Kauen von Kokablättern weit verbreitet ist. Künftig dürfen in der traditionellen Anbauregion der Yungas 14.300 Hektar und im Chapare 7.700 Hektar legal angebaut werden - die tatsächliche Fläche gilt jetzt schon als weit größer und dient wohl der Kokainproduktion.
Kokabauern aus den Yungas hatten zuvor mit Blockaden in La Paz gegen eine zu starke Verlagerung der legalen Produktion in das Chapare gewarnt, wo Morales früher auch selbst als Kokabauer tätig war. Denn die Koka im Chapare gilt wegen des hohen Alkaloidanteils für das Kauen als kaum geeignet; es wird vermutet, dass viel Koka von hier in die Produktion von Kokain geht, das durch Beigabe von Chemikalien entsteht.
Bolivien ist nach Kolumbien und Peru der drittgrößte Koka-Anbauer. Nach den Protesten wurde die legale Anbaufläche auch in den Yungas erhöht. Die Anbauregion Chapare erlebte ihren Aufschwung zeitgleich zur Herausbildung der Drogenkartelle. Viele in den 1980er Jahren arbeitslos gewordenen Bergleute wurden hier zu Kokabauern.
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