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27.05.2009 | 04:03 | Lebensmittelhandel  

Mit Saisonalität und einheimischen Produkten zum Erfolg

Brugg - Anlässlich des neusten Spitzengesprächs zwischen Coop und dem Schweizerischen Bauernverband (SBV) wurden die aktuelle Marktsituation und politische Fragen erörtert.

Lebensmittelmarkt Schweiz
(c) proplanta
Die Situation auf den Märkten ist aus Sicht der Produzenten befriedigend bis gut. Eine Ausnahme bildet die Situation auf dem Milchmarkt. Beide Parteien sind froh darüber, dass die Schweinegrippe kaum Einfluss auf das Konsumverhalten hatte und auch der Abverkauf von Labelfleisch trotz negativer Konsumstimmung ungebremst gut ist. Der SBV begrüsst das Engagement von Coop zum Absatz einheimischer Produkte, namentlich durch den umfassenden Einsatz von SUISSE GARANTIE. Im Rahmen der Neubesetzung des AMS Teams wird Coop mit Interesse den Strategieprozess im Sinne einer noch stärkeren Positionierung von Suisse Garantie für eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft unterstützen.

Der verstärkte Einbezug der Saisonalität im Angebot und in der Werbung kommt den Interessen der Schweizer Landwirtschaft sehr entgegen. So hat Coop aus ökologischen Gründen auf Promotionen mit eingeflogenen Spargeln verzichtet und dafür einheimisches Saisongemüse in den Vordergrund gestellt. Auch bei den Erdbeeren werden Absatzförderungsmassnahmen mehrheitlich mit inländischen Produkten durchgeführt. Coop und der SBV werden sich gemeinsam für eine positive Deklaration der GVO-freien Fütterung einsetzen, wie dies schon im umliegenden Ausland praktiziert wird. Bezüglich Situation auf dem Milchmarkt sind sich die Parteien einig, dass eine Branchenorganisation Milch dringend erforderlich ist, um wieder Ordnung und mehr Transparenz in den Milchmarkt zu bringen. An einer marktgerechten Produktion führt kein Weg vorbei. Coop wird in der Branchenorganisation Milch, die demnächst gegründet werden wird, mitmachen und sich engagieren.

Zum Abschluss eines Freihandelsabkommen Landwirtschaft (FHAL) mit der EU haben SBV und Coop unterschiedliche Auffassungen. Einig sind sie sich jedoch darin, dass bereits heute für weitere Marktöffnungsschritte auch im Rahmen verschiedener bilateraler Abkommen oder der WTO ausreichend Mittel für Begleitmassnahmen bereitgestellt werden müssten. Dabei stehen der Ausbau und die Effizienzsteigerung bei der Absatzförderung und die Schaffung gleich langer Spiesse bei den Unterstützungen für Landwirtschaft und Verarbeitung im Vordergrund. SBV und Coop stehen für eine Qualitätsstrategie ein, welche aber im Einzelnen noch definiert werden muss. Wichtige Elemente sind: Der Verzicht auf Gentechnik in der Landwirtschaft, das Festhalten am Ökologischen Leistungsnachweis sowie eine transparente Produktdeklaration.

Coop und der SBV lehnen beide eine Totalrevision der Raumplanung ab und fordern stattdessen eine Teilrevision des bestehenden Raumplanungsgesetzes. Dem Schutz des Kulturlandes als Grundlage für eine produktive Landwirtschaft soll gegenüber heute grösseres Gewicht beigemessen werden. (SBV)
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