Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.01.2007 | 15:56 | Anbaufächen 

2007 mehr Ackerfrüchte in Kanada erwartet

Bonn - Die Erzeugung von Getreide, Ölsaaten und Leguminosen in Kanada wird 2007 auf 72 Millionen Tonnen geschätzt, das wären infolge größerer Flächen und wahrscheinlich höherer Erträge drei Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr.

Getreideernte
(c) proplanta
Dennoch dürfte das Gesamtangebot hinter der Vorjahresmenge zurückbleiben, denn die Bestände waren am Ende des vergangenen Wirtschaftsjahres deutlich kleiner.

Der Anbau von Hartweizen, Gerste, Mais, Hafer, Raps, Kichererbsen, Senfsaat und Sonnenblumen nimmt im laufenden Jahr voraussichtlich zu, der von Weichweizen, Sojabohnen, Futtererbsen, Ackerbohnen und Leinsaat nimmt dagegen ab. Vor allem am Weichweizenmarkt könnte es daher knapp werden. Der erwartete Produktionsrückgang um neun Prozent sowie die im Vorjahresvergleich niedrigeren Anfangsbestände dürften das Gesamtangebot an Weizen 2007/08 auf rund 27 Millionen Tonnen reduzieren.

Dem steht eine wachsende Nachfrage gegenüber, vor allem aus dem Bioethanolmarkt. Das Wachstum der Nachfrage wird auf sechs Prozent geschätzt, gleichzeitig dürften die Exporte um 15 Prozent zurückgehen. Die Bestände am Ende des Wirtschaftsjahres 2007/08 könnten nach Angaben des kanadischen Ministeriums um eine Million Tonnen auf 5,1 Millionen Tonnen schrumpfen.

Demgegenüber wird es rund 28 Prozent mehr Gerste geben. Trotz eines wachsenden Inlandsverbrauchs im Futtermittelsektor und höheren Exporten ist am Ende des Wirtschaftsjahres mit höheren Gerstenbeständen als im Vorjahr zu rechnen.

Die momentane Hausse am Maismarkt dürfte dem Anbau in Kanada Auftrieb geben und zu Flächenausweitungen um bis zu 20 Prozent führen. Die höhere Produktion wird die steigende Nachfrage aus dem Futtermittelsektor und zur Ethanolproduktion bedienen können, verstärkte Importe sind daher wohl nicht erforderlich.

Fast zehn Millionen Tonnen Raps zu erwarten
Die Rapsernte 2007 wird voraussichtlich Rekordhöhe erreichen. Obgleich die Biodieselherstellung in Kanada noch in den Anfängen steckt und nennenswerte Kapazitäten erst 2008/09 zur Verfügung stehen, haben die kanadischen Farmer auf die steigende Nachfrage am Weltmarkt mit einer Ausweitung der Flächen und dem Einsatz von teureren, aber ertragreicheren Hybrid-Sorten reagiert. Damit könnte die Rapsernte auf 9,8 Millionen Tonnen steigen. Gute Absatzchancen sieht das kanadische Landwirtschaftsministerium auch im Export. Neben den wachsenden Absatzmärkten in Europa wird mit einer höheren Nachfrage aus den USA gerechnet.

Quelle: ZMP Agrarmarkt 29.01.2007
© ZMP
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ratifizierung von CETA - Paris spielt auf Zeit

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?