Das zeigte sich bei der Vorstellung eines Berichts zum Thema durch EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg beim letzten Agrarrat diese Woche. Eine Gruppe von Mitgliedstaaten um Deutschland, Spanien und Großbritannien sprach sich mit Blick auf die zu erwartenden Mehrkosten für Unternehmen eher für eine freiwillige Kennzeichnungslösung aus, während vor allem Frankreich, Schweden und Italien für eine Kennzeichnungspflicht eintraten.
Österreich plädierte dafür, die meisten verarbeiteten Fleischwaren und Fertigprodukte wie Lasagne, Hühnersuppe oder Schinkenpizza lediglich mit dem Hinweis auf die EU-beziehungsweise Nicht-EU-Herkunft zu versehen, während für bestimmte Fleischprodukte, Fleischzubereitungen und Separatorenfleisch das Herkunftsland angegeben werden sollte.
Borg zeigte sich bereit, weitere Untersuchungen durchzuführen. Ein baldiger Rechtsvorschlag steht anscheinend nicht auf dem Programm. Der Kommissar betonte mit Nachdruck, dass es sich bei der Herkunftskennzeichnung ausschließlich um eine Verbraucherinformation handle, die in keinem Zusammenhang mit der
Lebensmittelsicherheit stehe.
Der Kommissionsbericht wurde bereits im Dezember vorgestellt. Darin wird die verpflichtende Angabe des Herkunftslandes als kostspielige Option beschrieben. Alternativen wären eine freiwillige Kennzeichnung oder die Beschränkung derAngabe auf die Herkunft aus der EU oder Drittstaaten. (AgE)