Dafür hat sie Industrie, Telekom-Unternehmen und Internet-Diensteanbieter zu einer engeren Zusammenarbeit aufgefordert, um mehr Inhalte online zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig einen robusten Schutz von Urheberrechten zu gewährleisten. Zudem will die
EU-Kommission Urheberrechtslizenzen, die für mehrere oder alle EU-Mitgliedstaaten gelten, erleichtern. "Wir müssen uns entscheiden in Europa", sagte Telekommunikationskommissarin Reding. "Wollen wir eine starke Musik-, Film- und Spiele-Industrie? Dann sollten wir der Industrie Rechtssicherheit verschaffen, den Urhebern eine angemessene Entlohnung und den Verbrauchern breiten Zugang zu einem reichen Angebot von Online-Inhalten. Ich werde bis Mitte 2008 eine Empfehlung vorschlagen, durch neue Wege einen einheitlichen Markt für Online-Inhalte zu verwirklichen".
Das heute vorgelegte strategische Dokument ist der Ausgangspunkt für neue EU-Maßnahmen, die die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle, grenzüberschreitender Dienste und verbraucherfreundlicher Angebote unterstützen. Die vier wichtigsten bereichsübergreifende Herausforderungen sieht die EU-Kommission in der Verfügbarkeit kreativer Inhalte, bei gebietsübergreifenden Lizenzen für kreative Inhalte, in der Interoperabilität und Transparenz der Systeme zur Verwaltung digitaler Rechte (DRM-Systeme) sowie bei legalen Angeboten und Piraterie. Mit der Mitteilung „Kreative Online-Inhalte in Europas Binnenmarkt“ leitet sie eine öffentliche Konsultation zur Vorbereitung der Verabschiedung einer Empfehlung über kreative Online-Inhalte durch den Rat und das Europäische Parlament ein. Beteiligte können bis 29. Februar 2008 ihren Beitrag abgeben. Dafür wird auch die „Plattform für Online-Inhalte“ eingerichtet. Verbraucher sollen eine gewichtige Stimme auf dieser Plattform haben.
Laut Studien der EU-Kommission könnte ein wahrer Binnenmarkt ohne Grenzen für kreative Online-Inhalte die Wettbewerbsfähigkeit von Europas Musik-, Film- und Spiele-Industrie beträchtlich stärken und eine Vervierfachung der Einkommen der Branche bis 2010 ermöglichen. Gemäß einer für die EU-25 durchgeführten Studie werden sich die Einnahmen aus Online-Inhalten bis 2010 mehr als vervierfachen, von 1,8 Milliarden Euro Jahr 2005 auf 8,3 Milliarden Euro 2010. (PD)