Das Geheimnis hinter dem Erfolg von
Twitter könnte ein besonderer Zugang der Entwickler zu Innovation sein. Nicht nur andere Unternehmen beobachten Twitter, um herauszufinden, was Konsumenten nachfragen, auch Twitter selbst halte sich bei der Weiterentwicklung an die Ideen der eigenen Nutzer. "Twitter ist schlau oder glücklich genug, um zu sagen: Lasst uns nicht mit unseren Usern um die Gestaltung wetteifern, lasst uns die Gestaltung an sie auslagern", so Eric von Hippel von der Sloan School of Management am M.I.T. gegenüber der New York Times.
Wirtschaftswissenschaftler hätten lange angenommen, dass natürlicherweise die Produzenten für Innovationen und neue Ideen verantwortlich seien. In der Praxis hätten oft die Nutzer selbst neue Einfälle und die Unternehmen würden die Entwicklung zunächst nur beobachten und den möglichen Erfolg evaluieren. Hightech-Unternehmen sind die Vorreiter bei der Einbindung der User in die Weiterentwicklung der Produkte. Grund dafür sind die weitreichenden Kommunikations- und Feedback-Kanäle des Internet. Zudem könnten neue Ideen am Computer vergleichsweise einfach und billig selbst umgesetzt werden.
Für die Innovation von der Basis aufwärts gibt es noch andere Beispiele. Der Foto-Dienst Flickr war ursprünglich nur ein kleiner Teil eines Online-Spiels. Nachdem die Entwickler erkannten, dass das Foto-Feature weit erfolgreicher war, als der Rest des Dienstes wurde grob gekürzt und umstrukturiert. Start-ups seien für diese Form der Innovation besonders empfänglich. Man sei noch dabei das Produkt zu definieren und damit flexibler die Richtung zu ändern. Für etablierte Unternehmen sei das weit schwieriger. (pte)
