Wenig überraschend dominiert wie in vielen Bereichen auch hier die Microblogging-Seite
Twitter das Geschehen. Der rasante Aufstieg von Twitter und ähnlichen Seiten habe gezeigt, wie kurzlebig die Onlinewelt mittlerweile ist, schreiben die Guardian-Journalisten. Heute würden bereits die einst als schnelllebig verschrienen Blogs im Vergleich zu Microbloggingseiten "alt" aussehen. Die riesige Popularität von Twitter blieb nicht auf die Kernseite beschränkt, sondern zog unzählige Websites nach sich, die in irgendeiner Weise Tools, Applikationen, Listen und Analysen in Zusammenhang mit der Plattform anbieten. Bekannt sind unter anderem Twitterfall und seit Einführung der Listenfunktion auch Listorious.
Einfluss auf Internetriesen
Twitter hinterließ seine Spuren in diesem Jahr selbst bei großen Webkonzernen wie Google, Microsoft und Facebook. So schlossen sowohl
Google als auch Microsofts Bing Kooperationen zur Echtzeitsuche mit der Microblogging-Seite. "Twittern ist mittlerweile eine Kulturtechnik geworden. Wir dürfen gespannt sein, wie das Twittern im deutschsprachigen Raum weitere Kreise ziehen wird", sagt Kommunikationsexperte Klaus Eck, Inhaber Eck Kommunikation. Bisher habe Twitter hierzulande den Mainstream noch gar nicht erreicht, daher gebe es auch noch sehr viel Potenzial. "Es handelt sich nicht um einen bloßen Hype. Der digitale Geist des Twitterns ist aus der Flasche - wir werden auch in Zukunft nicht daran vorbeikommen", glaubt Eck.
Facebook, Hulu und TMZ
Die Guardian-Liste beinhaltet neben Twitter natürlich auch andere Favoriten aus diesem Jahr. So konnte etwa Facebook neuerlich seine Dominanz im Social-Media-Bereich beweisen. In Hinblick auf Videoseiten fand die US-Plattform Hulu neben Dauerbrenner YouTube einige Aufmerksamkeit. Bei Klatsch-und-Tratsch aus der Promiwelt machte sich nicht zuletzt aufgrund der Berichterstattung zu Michael Jacksons Tod die AOL-Seite TMZ auch hierzulande einen Namen.
Die Kategorie Browser beherrschten Chrome und Firefox, während Flickr und Picasa unter die wichtigsten Fotoseiten gewählt wurden. Zu Recherche-Zwecken empfehlen sich laut Guardian-Ranking unter anderem weiterhin Wikipedia und Wikileaks. Bei Suchmaschinen dominiert wenig überraschend Google, herausgefordert von der neuen Konkurrenz Bing und Wolfram Alpha. (pte)