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06.03.2010 | 10:03 | Agrarberufe  

86 frischgebackene Landtechnik-Junggesellen

Stuttgart - Ende Februar fand in Kirchheim/Teck die Lossprechungsfeier des Verbandes des Landtechnischen Handwerks in Württemberg statt.

86 frischgebackene Landtechnik-Junggesellen
Eine gute Aus- und eine permanente Weiterbildung sind unverzichtbare Voraussetzungen für den beruf-lichen und persönlichen Erfolg. In dieser Auffassung waren sich alle Redner einig bei der Lossprechung der Junggesellen des Landtechnischen Handwerks Württemberg, die Ende Februar in der Stadthalle Kirchheim/Teck gefeiert wurde. 85 Junggesellen und eine Junggesellin haben nach dreieinhalb Jahren Ausbildung an der Max-Eyth-Schule (MES) in Kirchheim/Teck ihre Gesellenprüfung in Theorie und Pra-xis abgelegt und im Beisein von Familie und Freunden ihren Gesellenbrief erhalten.

Doch damit ist die Lernzeit längst nicht abgeschlossen, betonte Kurt Neuscheler, Landesinnungsmeis-ter von Baden-Württemberg. Die immer komplexere Technik und Elektronik erfordere eine ständige Weiterqualifizierung. Darüber hinaus dürfe der Aspekt Kundenservice nicht vergessen werden. „Kunden kaufen keine Produkte, sondern Lösungen für ihre Probleme“, gab Neuscheler den Jungesellen zu be-denken.


Schweres Jahr für den Landtechnikmarkt

Der Traktorenmarkt zeigte sich im vergangenen Jahr dagegen ausgesprochen stabil. Gegenüber 2008, dem Rekordjahr der vergangenen Dekade, ging die Zahl der Neuzulassungen dem Branchen-verband VDMA zufolge lediglich um sechs Prozent zurück. Zuwächse wurden bei den Kompakttrakto-ren bis 50 PS verbucht, die Zulassungen im Segment über 50 PS waren hingegen rückläufig.

Trotz der momentan etwas schwierigen Zeiten wünschte Erich Zeh, Oberstudiendirektor der Max-Eyth-Schule (MES) Kirchheim/Teck, den Junggesellen „ein sorgenfreies berufliches Leben“. An der MES hatten diese während ihrer Ausbildung das theoretische Fachwissen angeeignet. Neben der fachlichen Ausbildung gehe es heute jedoch mehr denn je auch darum, den Schülern die Fähigkeit zur Selbstorganisation zu vermitteln, hob Zeh hervor. Derlei sozialen Kompetenzen, zu denen er auch Pünktlichkeit und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, zählte, werde heute bereits in der Ausbildung der Gesellen immer größere Bedeutung beigemessen.


Schlüsselthema der Zukunft

Die Aus- und Weiterbildung gehört auch für Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministeri-um Baden-Württemberg, zu den Schlüsselthemen der Zukunft. Denn die große Herausforderung für die Wirtschaft und damit auch für das Handwerk sieht der Politiker im bereits akuten Fachkräfteman-gel. Dieser werde sich infolge des demografischen Wandels und der sinkenden Zahl von Schulab-gängern mit Haupt- oder Realschulabschluss noch weiter zuspitzen, warnte Drautz.

„Wir müssen in erster Linie massiv in Bildung und Qualifizierung investieren“, forderte der Staatssek-retär, „denn wir können es uns nicht mehr erlauben, auf die Leistungskraft auch nur eines einzigen Jugendlichen zu verzichten.“ Daher laufe jedes Unternehmen, das nicht selbst ausbilde, Gefahr, sich den Ast abzusägen, auf dem es sitze. In diesem Zusammenhang dankte Drautz den anwesenden Betriebsleitern für ihre Ausbildungsbereitschaft und ihr Engagement für den Nachwuchs. (VdAW)
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