Markus Bretschneider, Bundesinstitut für Berufsbildung, und Andreas Heym, Bundeslandwirtschaftsministerium, skizzieren in einem Artikel der aid-Fachzeitschrift B&B Agrar die Entstehung von Ausbildungsordnungen, aber vor allem die Strukturen und Inhalte der drei modernisierten Agrarberufe.
So wird beim Beruf Milchtechnologe die Anwendung von Qualitätssicherungssystemen in Verbindung mit Hygienevorschriften eine größere Rolle spielen. Das ist schon lange übliche Praxis, war in der derzeit gültigen, 19 Jahre alten Ausbildungsordnung jedoch noch nicht berücksichtigt.
Eine augenfällige Neuerung ist auch die geänderte Berufsbezeichnung: Aus dem Molkereifachmann beziehungsweise der Molkereifachfrau wird der Milchtechnologe, die Milchtechnologin.
In der Ausbildungsordnung für den Beruf Revierjäger bekommt das nachhaltige Management von Wildbeständen eine wesentlich größere Bedeutung als bisher. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung von Wildschäden. Nach wie vor sind jedoch zentrale Inhalte der Ausbildung die Gestaltung von Jagdrevieren, die tierschutzgerechte Bejagung von Wild, der Wild- und Jagdschutz sowie die Beurteilung der Verwertbarkeit und die Verwertung von Wild.
Entsprechend des ausdrücklichen Wunsches der Sozialpartner wurden beim Beruf Pferdewirt fünf Fachrichtungen gebildet:
- Pferdehaltung und Service
- Pferdezucht
- Klassische Reitausbildung
- Pferderennen (Einsatzgebiete Rennreiten und Trabrennfahren) und
- Spezialreitweisen (Einsatzgebiete Westernreiten und Gangreiten).
Dementsprechend werden in den ersten beiden Ausbildungsjahren gemeinsame Ausbildungsinhalte vermittelt und im dritten Jahr spezielle, auf die einzelnen Fachrichtungen ausgerichtete Inhalte. Für alle modernisierten Ausbildungsberufe sind Umsetzungshilfen geplant. Neben Informationen zum jeweiligen Beruf werden darin die Verordnungstexte, die Ausbildungsrahmenpläne, die Rahmenlehrpläne sowie die Gestaltungsmöglichkeiten von Zwischen- und Abschlussprüfungen erläutert. Die Umsetzungshilfen werden voraussichtlich Ende 2010 vorliegen. (aid)