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26.11.2009 | 06:50 | Beruf & Bildung  

Kein gutes Zeugnis für die Bildung

Brüssel - Die Leistungsverbesserungen in Bildung und Berufsausbildung in der EU sind noch nicht ausreichend:

Kein gutes Zeugnis für die Bildung
(c) proplanta
Die bislang erzielten Fortschritte sind zu langsam, die meisten der für 2010 gesetzten Ziele können nicht erreicht werden. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien zum Fortschritt der Bildungsreformen, die die EU-Kommission heute vorgelegt hat. EU-Bildungskommissar Maroš Šefèoviè erklärte: "Die Bildungsreform in der EU ist ein großes Stück vorangekommen, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Vor allem muss mehr und gezielter in die Bildungssysteme investiert werden, um die Europäer besser auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, und wir müssen unsere Innovationsfähigkeit langfristig ausbauen."

Nach dem Bericht der Kommission zu den Fortschritten der Lissabon-Ziele im Bereich allgemeine und berufliche Bildung schneidet Deutschland 2008 im EU-Vergleich überdurchschnittlich ab bei der vorschulischen Erziehung (D: 94,5 %; EU: 90,7 %) und der Rate der Schulabbrecher (D: 11,8 %; EU: 14,9 %). Deutliche Fortschritte hat Deutschland bei der Erhöhung der Absolventenzahlen einiger Masterstudiengänge gemacht.

Der Bericht der Kommission über die Lissabon-Ziele in der Bildung insgesamt zeigt, das es EU-weit zwar Fortschritte gab, aber vier der fünf geprüften Bildungs-Benchmarks für 2010 wahrscheinlich nicht erreicht werden. Es ist lediglich gelungen, die Zahl der Absolventen in Mathematik, Naturwissenschaften und Technologie anzuheben. Drei Benchmarks wurden trotz einiger Fortschritte nicht erreicht: der Anteil der Erwachsenen an Aktivitäten des lebenslangen Lernens, die Senkung des Anteils an Schulabbrechern und die Steigerung der Zahl der Abgänger mit einem Abschluss der Sekundarstufe II. Bei der Lesekompetenz der 15-Jährigen ist seit 2000 sogar eine Verschlechterung festzustellen. Auf der Haben-Seite ist die Zahl der Kinder in vorschulischen Bildungsmaßnahmen gestiegen, ebenso wie der Gesamtanteil an der allgemeinen Bildung und das Bildungsniveau in der EU insgesamt.

Der zweite Bericht, der "Entwurf des gemeinsamen Fortschrittsberichts 2010 über die Umsetzung des Arbeitsprogramms „Allgemeine und berufliche Bildung 2010", zeigt, dass inzwischen viele Länder den Europäischen Bezugsrahmen zu Schlüsselkompetenzen für die Reform ihrer Schulsysteme nutzen. Bei der Anpassung der Lehrpläne wurden erhebliche Fortschritte erzielt, aber bei der Unterstützung der Kompetenzentwicklung von Lehrkräften, der Aktualisierung von Bewertungsmethoden und der Einführung neuer Organisationsformen für das Lernen bleibt noch viel zu tun. Die große Herausforderung besteht darin, dafür zu sorgen, dass innovative Methoden allen Lernenden zugute kommen - also auch benachteiligten Gruppen sowie Lernenden in der Berufs- und Erwachsenenbildung und an Hochschulen.

Der gemeinsame Bericht wird dem Ministerrat „Bildung“ am 26. November 2009 vorgelegt, bevor er von diesem im Februar 2010 offiziell verabschiedet wird. Die zentralen Aussagen werden in die Debatte über die künftige Strategie der EU für Wachstum und Beschäftigung auf der Frühjahrstagung 2010 des Europäischen Rates einfließen. (PD)
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