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07.10.2010 | 10:51 | Fachschulkonferenz  

Mecklenburg-Vorpommern: Zukunft des Landes entscheidet sich in den ländlichen Räumen

Güstrow-Bockhorst - Über die Zukunft der Bildung für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum diskutieren gestern und heute Fachschullehrer und Fachschulkoordinatoren der Bundesländer an der Fachschule Güstrow-Bockhorst.

Grüne Berufe
(c) proplanta

In seiner Eröffnungsrede ging der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus auf die Herausforderungen für Bürger und Politiker in den ländlichen Räumen ein. Sie haben ihren Ausgangspunkt im Demographischen Wandel, in der Abwanderung und Überalterung. Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der ländlichen Regionen und der Agrarwirtschaft beantwortete der Minister eindeutig mit Ja.

"Wohl kaum ein anderes Bundesland in Deutschland wird so stark mit den ländlichen Räumen und mit der Agrarwirtschaft in Verbindung gebracht wie Mecklenburg-Vorpommern. 95 Prozent der Fläche unseres Landes ist ländlicher Raum. 85 Prozent sind geprägt von Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft. 717 von insgesamt 849 Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern haben weniger als 2000 Einwohner. Alle Landkreise haben deutlich weniger als 100Einwohner je Quadratkilometer. Die Herausforderungen und Chancen ländlicher Räume vor dem Hintergrund demographischer, wirtschaftlicher und ökologischer Wandlungsprozesse sind in Mecklenburg-Vorpommern fast wie in einem Brennglas gebündelt", betonte der Minister und schlussfolgerte: "Die Zukunft unseres Landes entscheidet sich in den ländlichen Räumen."


Der Minister formulierte dazu vier Ziele:

  1. Wettbewerbsorientierung und Marktfähigkeit der Agrarwirtschaft stärken und damit das ökonomische und soziale Rückgrat der ländlichen Räume sichern.
  2. Regionalem Arbeitsmarkt durch Innovation und Investition weitere Impulse geben. Dazu sind gute Bildung und Ausbildung notwendig.
  3. Attraktivität der ländlichen Räume erhöhen; kreative und flexible Formen der Grundversorgung und Daseinsvorsorge entwickeln.
  4. Natürliche Ressourcen schonen, Natur schützen und bewahren.

Eingehend auf die Perspektiven junger Menschen, informierte der Minister darüber, dass in diesem Jahr 240 Jugendliche eine Berufsausbildung in der Landwirtschaft aufgenommen haben." Benötigt werden ca. 350 Auszubildende pro Jahr. Leider ist die geringe Nachfrage keine Momentaufnahme. Sie ist ein Trend. Zwischen 2007und 2010 sanken die eingetragenen Ausbildungsverhältnisse bei Land- und Tierwirten sowie bei den Gärtnern um rund 40 Prozent. Das ist alarmierend", stellte der Minister fest.

Gegenwärtig befinden sich an der Fachschule Güstrow-Bockhorst über 250 Fachschüler und Meisteranwärter in der Ausbildung zu Agrarbetriebswirten, Technikern und hauswirtschaftlichen Betriebsleitern sowie Meistern für die Landwirtschaft, den Gartenbau und die Pferdewirtschaft. Das ist die höchste Zahl seit Bestehen der Fachschule – und der Trend zeigt, dieser Anteil wird in den kommenden Jahren steigen. Die Nachfrage nach höherwertigen Abschlüssen in der Agrarbildung zeige deutlich, welchen Stellenwert die Fachschulausbildung in Mecklenburg-Vorpommern und in Deutschland inne hat.

"Die Vermittlungsrate der Absolventen liegt bei 90 % - die Wirtschaft reißt der Fachschule die Absolventen regelrecht aus den Händen. Neben der Fachschulausbildung ist es notwendig, zusätzliche Qualifikationen anzubieten. Qualifikationen nach dem Berufsbildungsgesetz, wie bsw. zur "Agrarbürofachkraft", zur "Fachkraft im ökologischen Landbau", zum "Greenkeeper" werden in engem Zusammenwirken mit Bildungsträgern angeboten", so der Minister.


Hintergrund

Die erste Fachschulkonferenz fand 2009 in Berlin statt. Dabei ging es um die Stellung der Agrarfachschulen innerhalb des gesamten Bildungssystems .Die Konferenz wird vom Deutsche Bauernverband und dem Verband der Landwirtschaftskammern getragen. In Güstrow findet derzeit die 2. Konferenz statt. (PD)

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