In der Forstwirtschaft mangelt es wie in vielen anderen Branchen an Fachkräften. Unter anderem fehlen Wälder, die das ganze Jahr über Arbeit liefern. Auch beim Nachwuchs mangelt es. Das soll eine neue Ausbildung ändern. (c) proplanta
Unter anderem gibt es zu wenig Nachwuchs, wie der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft forstwirtschaftlicher
Lohnunternehmer (AFL) Niedersachsen, Maurice Strunk, erklärte. Eine neue Ausbildung soll helfen.
Zwei Bereiche seien besonders vom Fachkräftemangel betroffen. «Zum einen werden in unseren Betrieben vermehrt Forstwirte benötigt, die durch Borkenkäferbefall abgestorbene Waldflächen wiederbepflanzen», sagte Strunk. Außerdem fehle es an Mitarbeitern, die hoch spezialisierte Forstmaschinen bedienen können. In Niedersachsen werden laut AFL etwa 80 Prozent der praktischen Arbeiten in Wäldern von privaten Forstunternehmern durchgeführt.
Sowohl bei der Wiederaufforstung der
Wälder als auch bei den Großmaschinen gebe es nicht genug Nachwuchs. Im Buhlen um die jungen Arbeitskräfte hätte der Wald häufig das Nachsehen. Das hat laut Stunk mehrere Gründe, doch letztlich sei die Arbeit nicht reizvoll genug.
Das soll sich ändern, unter anderem mit der Einführung einer neuen Ausbildung für die Arbeit mit Forstmaschinen. «Mit dem Deutschen Forstunternehmerverband setzen wir uns für die Etablierung eines Ausbildungsberufs zum Forstmaschinentechniker ein», sagte Strunk. Bisher könne der Beruf lediglich über Fortbildungen erlernt werden. Das sei jedoch nicht attraktiv für junge Menschen.
Darüber hinaus fehlen laut AFL regional Wälder, die dauerhaft bewirtschaftet werden können statt nur saisonal - und damit eine langfristige Perspektive für Berufsanfänger. Das liege vor allem daran, dass große Waldareale in den kommenden Jahren nicht für die regelmäßige Holzernte zur Verfügung stehen. Einerseits müssen durch den Borkenkäferbefall viele Wälder erst wieder aufgeforstet werden.
Andererseits würden Wälder zu Wildnisgebieten erklärt, wie im vergangenen Jahr im Solling, kritisierte Strunk. Forstwirtschaft darf dort dann praktisch nicht mehr stattfinden. «Dies erschwert Fachpersonal anzuwerben und auszulasten», sagte der AFL-Geschäftsführer. Über die Ausweisung weiterer Wildnisgebiete in Niedersachsen ist derzeit allerdings nichts bekannt.