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10.11.2008 | 16:02 | Kinder lernen Tierschutz 

Start von Farmland

Brüssel - Um Kindern bewusst zu machen, dass es wichtig ist, mit Nutztieren respektvoll und artgerecht umzugehen, hat die Europäische Kommission heute die Website „Farmland“ gestartet.

Start von „Farmland“: Kinder lernen Tierschutz
Diese hat den Tierschutz zum Gegenstand und ist für Kinder gedacht. „Farmland“ ist gleichzeitig ein interaktives und lehrreiches Online-Computerspiel für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren. Das Ziel besteht u. a. darin, die Verbraucher von morgen in die Lage zu versetzen, informiert zu entscheiden, welche Lebensmittel sie kaufen. Ferner entwickelt die Kommission derzeit eine Online-Toolbox für Lehrkräfte. Diese Toolbox enthält Übungen für den Unterricht, durch die die Kinder das Thema Tierschutz besser verstehen lernen sollen. Einige Mitgliedstaaten haben bereits ihr Interesse an dem Projekt bekundet.

Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Gesundheit, erklärte: „Information und Kommunikation sind von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, den Stellenwert der Tiere in unserer Gesellschaft zu verstehen. Es ist unsere Pflicht, unseren Kindern Wissen über Ursprung und Herstellung von Lebensmitteln zu vermitteln. Darüber hinaus müssen wir ihnen bewusst machen, wie wichtig Tiere sind und wie sie behandelt werden sollten. Wir sind der Meinung, dass unsere Kinder mit ‚Farmland’ Spaß daran haben werden, das zu lernen.


Ausgangspunkt von „Farmland“

Im Zuge der ersten Fälle aviärer Influenza (Vogelgrippe) 2004 hat sich herausgestellt, dass es erforderlich ist, Kindern den Tierschutz näherzubringen. Kinder in ganz Europa sahen damals Fernsehbilder, in denen die Keulung von Geflügel gezeigt wurde; diese war erforderlich, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Viele Kinder, insbesondere solche im Grundschulalter, regierten auf diese Bilder, indem sie der Kommission Briefe und Zeichnungen schickten und sie darum baten, zum Schutz der Tiere tätig zu werden.

Dies war der Ausgangspunkt von „Farmland“. In diesem Spiel soll Kindern erklärt werden, dass wir zwar Tiere für unseren Bedarf züchten, transportieren und schlachten, dass es aber gleichzeitig Vorschriften und Konzepte gibt, die die artgerechte Behandlung der Tiere gewährleisten. „Farmland“ wurde auf der Grundlage der „fünf Freiheiten“ entwickelt, die das britische Beratungsgremium Farm Animal Welfare Council ausgearbeitet hat.


Inhalt von „Farmland“

„Farmland“ beinhaltet u. a. Informationen, mit denen die Bedürfnisse von Nutztieren veranschaulicht werden. In den einzelnen Computerspielen können die Kinder die zugrunde liegenden Tierschutzkonzepte erproben, über die sie vorher etwas gelesen haben. In diesen Spielen geht es um Tierhaltung und Tiertransport sowie um das Einkaufen im Supermarkt. Die Spiele zielen darauf ab, verschiedene Ausschnitte aus dem Leben der Tiere entlang der Lebensmittelkette darzustellen.

Die Kinder können in die Rolle des Landwirts oder des Verbrauchers schlüpfen, der im Supermarkt einkauft. Durch die erstgenannte Rolle sollen den Kindern die Grundlagen des Tierschutzes vermittelt werden. In der zweiten Rolle sollen die Kinder lernen, wie sie den Ursprung tierischer Erzeugnisse erkennen können; dies soll ihnen helfen, als zukünftige Verbraucher informiert zu entscheiden.

Die Website ist derzeit in neun EU-Amtssprachen verfügbar: Englisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch und Schwedisch. Die Auswahl der Sprachen richtete sich nach geografischen Kriterien, mit denen Europa möglichst vollständig – von Nord bis Süd, von West bis Ost – erfasst werden sollte. Bei entsprechender Nachfrage wird „Farmland“ in allen EU-Amtssprachen verfügbar gemacht.


Toolbox für Lehrkräfte

„Farmland“ bietet wertvolles didaktisches Material, das sich sowohl daheim als auch in der Schule einsetzen lässt. Um den Lehrkräften die erfolgreiche Nutzung von „Farmland“ zu erleichtern, arbeitet die Kommission derzeit an einer entsprechenden Online-Toolbox. Diese enthält mehrere Übungen für den Unterricht, durch die die Kinder das Thema Tierschutz besser verstehen und sich die grundlegenden Konzepte einprägen sollen.


Hintergrund

„Farmland“ startet im Rahmen der Europäischen Veterinärwoche (10. bis 16. November), die erstmals von der Kommission und der Föderation der Tierärzte in Europa (FVE) organisiert wird. Einige Mitgliedstaaten und internationale Organisationen haben bereits konkretes Interesse daran bekundet, sich offiziell dem Projekt „Farmland“ anzuschließen und in den betreffenden Ländern dafür zu werben. Die Kommission ist zuversichtlich, dass bald weitere Partner hinzukommen werden, um dieses Projekt bekannt zu machen. (PD)
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