Auf diese Anforderungen werden die derzeit ungefähr 600 Auszubildenden in der Hauswirtschaft in Niedersachsen während ihrer dreijährigen Ausbildung vorbereitet. Weitere Ausbildungsinhalte sind die Arbeitsorganisation, Arbeits- und Umweltschutz, Techniken der Nahrungszubereitung, Kostenrechnung und Qualitätssicherung. Dies lernen die überwiegend weiblichen Auszubildenden in praktischen Ausbildungsbetrieben und an ein bis zwei Tagen pro Woche in der Berufsschule. Damit hat sich das Berufsbild an den
Strukturwandel angepasst. Während in der Vergangenheit die Hauswirtschaft überwiegend ländlich geprägt war und nur in Haushalten landwirtschaftlicher Unternehmen gelehrt wurde, werden die Auszubildenden heute auch in Krankenhäusern, der Gastronomie und vor allem in Versorgungseinrichtugen für Kinder, Jugendliche und Senioren eingesetzt.
Da der Betreuungsbedarf in Deutschland in allen Bereichen wächst, ist die Hauswirtschaft krisensicher. Dennoch ist dieser traditionsreiche Beruf bei den Jugendlichen nicht mehr besonders beliebt. Mit der Aktion „Von Herzen Hauswirtschaft" möchte die Niedersächsische
Landjugend Jugendliche jetzt auf die Vorteile des Berufs aufmerksam machen. Auch die
Landfrauen in Niedersachsen sehen zukünftig großen Bedarf an Hauswirtschaftern in den unterschiedlichsten Bereichen: „Hauswirtschaft schafft Lebensqualität - zum einen, um sich selbst und das eigene Familienunternehmen zu managen, zum anderen, um mit fachkundigen Fertigkeiten Dienstleistungen anzubieten. Mit ihren Fähigkeiten können Hauswirtschafter die Alltagskompetenz ihrer Mitmenschen in Sachen Ernährung, Finanzen, Umwelt und sozialer Kommunikation unterstützen und fördern", sagt Hannelore Lemme, Bezirksvertreterin für Hildesheim.
Auch Menschen mit Behinderung steht der Beruf des Hauswirtschafters offen, sie können sich zum Helfer oder zur Helferin in der Hauswirtschaft ausbilden lassen. Die Ausbildung erfolgt wie die hauswirtschaftliche Ausbildung. Im Ausbildungsbetrieb wird auf die besonderen Ansprüche allerdings mehr Rücksicht genommen, und die Auszubildenden werden in eigenen Berufsschulklassen besonders gefördert. (LPD)