Einen Lehrvertrag schlossen insgesamt 610 800 Jugendliche ab, das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders deutlich sanken nach der am Dienstag vorgelegten Auswertung des Statistischen Bundesamtes die Zahlen in den ostdeutschen Ländern (minus 10,8 Prozent), während im alten Bundesgebiet die Zahl der neuen Ausbildungsverträge sogar leicht um 0,5 Prozent stieg. Zum Jahresende waren damit mehr als 1,6 Millionen junge Menschen in der betrieblichen Ausbildung. Das waren 1,1 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.
Während in Industrie und Handel fast gleich viele Ausbildungsverhältnisse angeboten wurden, betrug der Rückgang beim Handwerk - wohl bereits im Zeichen der
Wirtschaftskrise - 5,0 Prozent. Noch deutlicher ging die Zahl der Lehrstellen in Landwirtschaft und Hauswirtschaft zurück. Regional fanden in den Hansestädten Hamburg und Bremen deutlich mehr Jugendliche einen Ausbildungsplatz, während das Angebot in vielen ostdeutschen Ländern zweistellig zurückging.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat für das laufende Jahr bereits ein weiter schrumpfendes Ausbildungsangebot angekündigt. Auf der Grundlage einer Mitgliederumfrage rechnet der Verband mit einem Rückgang der Plätze zwischen 5 und 10 Prozent bei Industrie und Handel. Wegen der gleichzeitig sinkenden Nachfrage hätten Jugendliche aber noch etwa die gleichen Chancen auf einen Platz wie in den Vorjahren. (dpa)