Chancengleichheit sei Leistungsgerechtigkeit. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass in Sachsen annähernd gleich viele Frauen und Männer ihren Studienabschluss machen, sich aber unter fünf Habilitierten nur noch eine Frau findet. Oft genug entstünden Frauen durch ihre individuellen Lebensläufe mit Familien- und Erziehungszeiten Nachteile im beruflichen Fortkommen.
Frauen müssten noch intensivere Netzwerkarbeit betreiben, um schon in der Karriereplanung eine gute Ausgangsposition zu haben. „Karrierewege an Hochschulen entscheiden sich oft in Berufungsverfahren. Transparente, offene Ausschreibungen für Qualifikationsstellen und eine stärkere Besetzung der Berufungskommissionen mit Frauen sind keine Eingriffe in die Wissenschaftsfreiheit , aber erste Bausteine für mehr Chancengleichheit“, so die Wissenschaftsministerin. Darüberhinaus obliege es den Hochschulen, familienfreundliche Rahmenbedingungen zum Beispiel durch mehr und flexible Kinderbetreuungsangebote zu schaffen. „Familienfreundlichkeit heißt auch Arbeits- und Forschungsbedingungen zu schaffen, die Karrieren mit Kind ermöglichen.“
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördere Frauen in der Wissenschaft unter anderem mit Mentoring Programmen aus ESF-Mitteln aus dem
Förderprogramm 2007 – 2013 und aus dem Hochschulpakt 2020. Zusätzlich werde mit ESF-Mitteln die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert. Auf Initiative des Wissenschaftsministeriums nimmt im Juli 2009 eine Koordinierungsstelle für Gleichstellungsbeauftragte mit Sitz an der TU Chemnitz ihre Arbeit auf. Zur Umsetzung des Hochschulpaktes 2020 bis Ende 2010 ist 1 Million Euro geplant, um mehr Studentinnen für die sogenannten MINT-Fächer zu gewinnen (Mathematik-Ingenieurwesen-Naturwissenschaften-Technik).
Derzeit werden an der TU Dresden, dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden , der TU Chemnitz, der HTWK Leipzig und an der Hochschule Mittweida hierzu Projekte gefördert. „Ich möchte jungen Wissenschaftlerinnen ausdrücklich Mut machen, sich weiter zu qualifizieren und für Führungspositionen zu bewerben“, so Dr. Stange. (PD)