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03.02.2011 | 02:02 | Katastrophen-Versicherung 

Hannover Rück: Kunden bleiben - Belastung durch Australien-Flut

Hannover - Großschäden und Katastrophen haben 2010 bei der Hannover Rück die Prämien leicht steigen lassen - die meisten Kunden halten dem drittgrößten Rückversicherer der Welt aber trotzdem die Treue.

Versicherung

Zum Jahreswechsel wurden in der Schaden-Rückversicherung Verträge im Wert von knapp drei Milliarden Euro erneuert, wie Vorstandschef Ulrich Wallin berichtete. «Die Runde lief für uns besser als erwartet.» Insgesamt standen Verlängerungen über 3,28 Milliarden Euro an. Das Gewinnziel sei trotz der verheerenden Überschwemmungen in Australien aber nicht in Gefahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Durch die Fluten im australischen Bundesstaat Queensland und in der Küstenstadt Brisbane erwartet die Hannover Rück nach vorläufigen Schätzungen eine zusätzliche Belastung von 56 bis 116 Millionen Euro.

Die große Spannweite hänge mit anhaltender Unsicherheit über das tatsächliche Ausmaß der Schäden zusammen. Die Folgen der Unruhen in Ägypten und Tunesien für den Rückversicherer waren zunächst unklar.

Im laufenden Jahr peilt die Hannover Rück einen Gewinn von rund 650 Millionen Euro an. Anfang Januar hatte die Führung für 2010 einen Überschuss von mehr als 700 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Während der Gesamtmarkt im vergangenen Jahr etwas schwächer war, gelang es der Hannover Rück, in der Energiegewinnung vor den Küsten (Offshore) und der Luftfahrt höhere Preise durchzusetzen. Alle verlängerten Verträge hatten auch dank dieser Entwicklung einen Wert von rund 3,35 Milliarden Euro.

Bei der Absicherung anderer Versicherungsunternehmen, die weltweit Schutz gegen Katastrophenfälle bieten, gingen die Preise im Schnitt zurück - vor allem in den USA, wo es keine so starke Hurrikan-Saison gab wie in manchen Vorjahren. In einigen Brennpunkten mussten jedoch riesige Schäden beglichen werden, die Raten legten zu. Nach dem Erdbeben in Chile im Februar wuchsen sie um bis zu 40 Prozent.

Versicherer der Energie- und Transportbranche mussten besonders nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mehr für den eigenen Schutz zahlen. Infolge des Unglücks auf der Bohrinsel «Deepwater Horizon» stieg das entsprechende Prämienvolumen um ein Fünftel.

Empfindlich abwärts ging es bei der Kreditrückversicherung mit einem Prämien-Minus von 11 Prozent. «Hier gibt es Überkapazitäten in erheblichem Ausmaß», sagte Vorstand Jürgen Gräber. Das Volumen bleibe aber hoch. «Wir liegen 50 Prozent über dem Niveau zu Beginn der Finanzkrise.» (dpa)

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