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03.12.2013 | 18:30 | Wintereinbruch 

Orkantief naht mit Sturm und Schnee

Offenbach - Der Norden kann sich warm anziehen: Orkantief «Xaver» braut sich über Grönland zusammen.

Schneesturm
(c) proplanta
Sturmböen, Sturmfluten und Schnee drohen: Das Orkantief «Xaver» soll am Donnerstag und Freitag im Norden und an der Küste Deutschlands für kräftige Unwetter sorgen.

Noch wehte am Dienstag kaum ein Lüftchen, die Dezembersonne strahlte vom blauen Himmel. Aber das könnte sich dramatisch ändern: «Xaver» entstehe gerade vor Grönland und werde hierzulande am Donnerstag erwartet, sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Dienstag.

Schon am Donnerstagmorgen werden Sturmböen erwartet, die später an der See, im nördlichen Schleswig-Holstein und auf den höheren Bergen zu Orkanböen bis zur der Stärke 12 anwachsen können. Bis weit ins nördliche Binnenland hinein seien schwere Sturmböen der Stärke 10 und 11 wahrscheinlich. In Hamburg werde es am Donnerstagvormittag losgehen, am Freitag sollen die Böen dann etwas schwächer sein. Dann allerdings kommen nach der Vorhersage auch Schneeschauer dazu.

«Xaver» sei nach bisheriger Einschätzung mindestens so stark wie Orkan «Christian», der Ende Oktober über Norddeutschland hinweggefegt war, hieß beim DWD. «Aber "Xaver" dauert viel länger.»

Das Umweltministerium in Kiel erwartete für die Nacht zu Freitag am Eidersperrwerk 2,50 Meter über dem mittleren Tidehochwasser. «Das ist genau die Grenze zu einer schweren Sturmflut», sagte der Abteilungsleiter für Küstenschutz, Dietmar Wienholdt, der dpa. «Es ist nicht ausgeschlossen, dass am Freitag eine weitere Sturmflut nachkommt.» Aber erst bei Wasserständen von mehr als 3,5 Metern seien die Deiche in Gefahr.

«Sorgen macht uns die Sturmflut eher für die sandigen Küsten», erläuterte Wienholdt. Hier sei mit erheblichen Sandverlusten zu rechnen. «Die Halligen werden wieder Land unter melden - je nach Höhe der Sturmflut.» Insgesamt sei Schleswig-Holstein gut gerüstet, sagte Wienholdt. «Die Deiche sind wintersicher. Sie werden auch ohne Probleme eine Sturmflut wie 1962 oder 1976 überstehen.»

Auch die niedersächsische Küste und die ostriesischen Inseln sind von Sturmflut bedroht. «Nach den Prognosewerten liegen besonders in der Nacht zum Freitag die Wasserstände zwei Meter höher als normal», sagte Herma Heyken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im ostfriesischen Norden. Bei einer solchen Höhe sprechen die Experten von einer schweren Sturmflut.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) stellt sich auf eine oder mehrere Sturmfluten an der Nordseeküste ein. Nach derzeitigem Stand werde mit etwa 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser gerechnet - dann sei gerade die Grenze zu einer schweren Sturmflut überschritten.

Auch am Freitag bleibt es im Norden und in der Mitte Deutschlands ungemütlich mit schwerem Sturm und Orkanböen. Dazu schneit es auf den Bergen in ganz Deutschland, auch Gewitter sind möglich. In Staulagen und an den Alpen gibt es bis zu 20 Zentimeter Neuschnee und starke Schneeverwehungen. Erst in der Nacht zum Samstag hört es allmählich auf zu schneien. (dpa)
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