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04.04.2016 | 09:15 | Wochendwetter 

Sahara-Staub bremste Temperaturen am Wochenende

Berlin/Offenbach - Spaziergänge am Strand, Biker-Touren, überfüllte Straßencafés: Das frühlingshafte Wetter hat die Menschen am Wochenende in weiten Teilen Deutschlands in Scharen nach draußen gelockt.

Sahara-Staub
Endlich Sonne tanken! Am Wochenende war in Parks und an Seen jede Menge los. Mancherorts blieben die Temperaturen aber hinter den Erwartungen zurück. Schuld war auch Sahara-Staub. (c) proplanta
Mit 20 Grad am wärmsten wurde es am Samstag im bayerischen Mittenwald. Das sei aber weit weg von Rekordwerten, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Auch am Sonntag gab es viele Gelegenheiten für Sonnenbäder - aber nicht überall. Denn Wolken und Sahara-Staub bremsten etwas die Temperaturen.

Sahara-Staub: Die feinen Körner aus der Wüste kamen mit Wind und Wolken nach Deutschland. «Wir schätzen, dass der Sand die Temperatur um ein bis zwei Grad gesenkt hat», sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am Sonntag in Offenbach. Der Sand befinde sich in zwei bis drei Kilometern Höhe und sorge dort zusammen mit Schleierwolken für Abkühlung auf der Erde. Der Sahara-Staub habe keine besonderen Auswirkungen und werde vom Wind weitertransportiert. «Falls es regnen sollte, sorgen die Partikel allerdings noch für schmutzige Autos», sagte der Sprecher. Sahara-Staub in Europa ist nicht ungewöhnlich.

Prognose: Dennoch sind auch zum Wochenstart die Aussichten gut. Die Temperaturen sollen laut DWD am Montag je nach Sonnenschein auf 15 bis 25 Grad klettern. Kühleres und unbeständiges Wetter erwarten die Meteorologen erst ab Mitte der Woche.

Gesund: Angelika Grätz vom Deutschen Wetterdienst riet dazu, weiter an die Luft zu gehen und die Sonne zu genießen. «Sonne tut einfach gut», sagte die Medizinmeteorologin. Denn helles Licht sei zwar für den Organismus anstrengend, wirke aber gleichzeitig stimulierend. Es bremse die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Der Mensch sei wacher. Doch Vorsicht: Mit der UV-Strahlung drohen auch Sonnenbrände.

Tierisches: Die Ankunft des Frühlings genießen auch viele Tiere - zum Beispiel Berberaffen. «Vor allem am frühen Morgen nehmen die Tiere gerne ein Sonnenbad, um sich von den frischeren Nächten aufzuwärmen», sagte der Leiter des Affenbergs Salem, Roland Hilgartner. Die etwa 200 Berberaffen in dem Tierpark in Baden-Württemberg können sich frei bewegen. «Sobald die Sonne durchkommt, strecken sie die Bäuche raus.»

Biker: «Nichts wie raus» - das gilt in diesen Tagen auch für Radfahrer und Biker. «Wir sind für das erste Wochenende der Motorradsaison ganz gut besucht», hieß es im Bikertreff «Zündstoff» in Edertal am hessischen Edersee. Auf beliebten Strecken kam es zu Unfällen. Die Polizei zeigte etwa im Sauerland und in der Eifel mehr Präsenz. «Sobald das Wetter schön wird, muss man den Fahrern mal etwas genauer auf die Füße gucken», so ein Polizist in Lüdenscheid.

Schattenseiten: Die warmen Temperaturen bringen aber auch erste negative Seiten mit sich. Das baden-württembergische Agrarministerium wies auf die Borkenkäfergefahr hin: In den nächsten Tagen und Wochen schwärmten die Tiere aus und suchten sich ihre Brutstätten, teilte ein Sprecher in Stuttgart mit. Besonders kranke Bäume seien anfällig. Einen ganz anderen Nachteil des schönen Wetters bekommen Allergiker zu spüren: Vielen Menschen mit Heuschnupfen juckt es schon mächtig in den Augen und der Nase.

Schnee: Wer trotz der milden Temperaturen den Winter noch nicht ganz loslassen will, der muss auf die Berge gehen: Auf dem Brocken im Harz liegt noch ein halber Meter Altschnee. Auf dem Feldberg im Schwarzwald waren am Wochenende noch 8 von 23 Loipen gespurt.
dpa
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