Würde gegen den globalen
Klimawandel nichts unternommen, kämen auf Deutschland in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts aber Kosten von mindestens 100 Milliarden Euro im Jahr zu, warnte Amtschef Andreas Troge zugleich. Laut einer neuen Studie entwickelt sich indes die Öko-Branche immer mehr zum Job-Motor in Deutschland.
Troge sagte der «Bild am Sonntag»: «Wenn wir die
Erderwärmung stoppen wollen, müssen wir in den Industriestaaten bis 2050 den Ausstoß an Treibhausgasen um 80 Prozent reduzieren.» In Deutschland seien dazu jährliche Investitionen in Höhe von vier Milliarden Euro erforderlich. Das Geld, forderte Troge, solle vor allem in erneuerbare Energien und Wärmedämmung fließen. Umgerechnet seien das für jeden Haushalt weniger als zehn Euro im Monat.
Blieben solche Investitionen aus, drohten wesentlich höhere Kosten in den folgenden Jahrzehnten: Die Kosten für Ernteausfälle, Umweltschäden und die Behandlung klimabedingter Krankheiten könnten sich laut Troge auf 100 Milliarden Euro jährlich summieren - allein in Deutschland.
Die Debatte um den Klimawandel hat laut einer noch unveröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Roland Berger positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. «Die Öko-Branche entwickelt sich zur Leitbranche in Deutschland. Ein Job-Motor ist sie schon heute», sagte Torsten Henzelmann von Roland Berger der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Die Unternehmensberatung erstellt im Auftrag von Umweltminister Sigmar Gabriel (
SPD) einen Öko-Atlas für Deutschland, der im Juni zum EU-Umweltgipfel offiziell veröffentlicht werden soll. «Im Jahr 2020 wird die Umweltbranche mehr Mitarbeiter ernähren als der Maschinenbau oder die Autoindustrie», sagte Henzelmann. (dpa)