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09.05.2009 | 09:21 | Unwetterbericht 

Heftiger Sturm fegt über Nord- und Süddeutschland

Hamburg - Heftige Stürme und Gewitter haben am Freitag und in der Nacht zum Samstag im Norden und Süden Deutschlands erhebliche Schäden angerichtet.

Heftiger Sturm Norddeutschland Süddeutschland
(c) proplanta
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern fegten am Abend Windböen über Hamburg und Schleswig-Holstein hinweg. Zwei Menschen wurden leicht verletzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Samstag in Hamburg sagte. In der Hansestadt kenterten Segelboote, etliche Bäume stürzten um. Keller liefen nach heftigen Niederschlägen voll, Straßen wurden kurzzeitig überflutet. In Baden-Württemberg wurde eine Frau schwer am Kopf verletzt, als ein Zaum umstürzte.

400 Passagiere mussten in Hamburg aus einer S-Bahn in Sicherheit gebracht werden, da abgeknickte Bäume im Gleisbett lagen. Der U- Bahnverkehr an den Landungsbrücken der Hansestadt war am Freitagabend unterbrochen, weil ein Festzelt des Hafengeburtstags auf die Gleise gestürzt war. 350 Menschen wurden nach Angaben des Sprechers aus einer U-Bahn geholt und zum nächsten Bahnhof begleitet. Verletzt wurde niemand.

Zwei Fallschirmspringer, die beim Hafengeburtstag ihre Sprünge zeigen wollten, wurden von den Böen kilometerweit abgetrieben - einer landete in Barsbüttel, der zweite im 40 Kilometer entfernten Trittau. Ein dritter Springer konnte sich in die Elbe retten. Er wurde mit leichten Unterkühlungen in ein Krankenhaus gebracht. Das Trio hätte wegen des Wetters eigentlich nicht springen dürfen.

Ein Autofahrer in Hamburg wurde leicht verletzt, als ein Baum auf die Motorhaube des Wagens krachte. In Schleswig-Holstein deckten die heftigen Böen Dächer ab, ließen Baustellenabsperrungen auf Autobahnen durch die Luft fliegen und Bäume umknicken. Blitzeinschläge verursachten sieben Brände, Menschen wurden jedoch nicht verletzt.

Nahe der Nordsee-Insel Neuwerk geriet eine Schulklasse am Freitagabend bei einer Wattwanderung in ein heftiges Unwetter. Bei starkem Regen, heftigen Windböen und Gewitter verloren die zwölf Schüler einer achten Klasse aus Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein) und ihre Lehrerin im Wattenmeer die Orientierung, wie ein Polizeisprecher am Samstag in Hamburg sagte. «Sie wussten nicht mehr, in welche Richtung sie gehen sollten.» Die Lehrerin betonte am Samstag jedoch, sie hätten sich nicht verirrt. Die Gruppe konnte kurze Zeit später unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

Bereits am Freitagnachmittag hatten starker Regen und Hagel im Süden Baden-Württembergs zahlreiche Straßen überflutet und Erdrutsche verursacht. Zudem liefen Keller mit Wasser voll, teilte die Polizei mit. Mehrere Straßen mussten gesperrt werden, weil sie nach drei Erdrutschen blockiert oder von Wasser unterspült waren. In Urbach wurde eine 39 Jahre alte Frau unter einem von einer Windböe umgekippten Zaun begraben. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen.

Orkanartige Sturmböen entwurzelten oder knickten am Freitagabend mehr als 50 Bäume in Westmecklenburg um. Menschen wurden dabei nicht verletzt, teilte die Polizei in Schwerin am Samstag mit. In Niedersachsen und Bremen gab es keine nennenswerten Schäden. (dpa)
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