Rund 716.000
Blitze wurden bis Ende August in Deutschland registriert, sagte am Montag ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Das waren 76.751 mehr als im Gesamtjahr 2016.
Die Untersuchungsergebnisse des
DWD und des Münchner Blitzortungsunternehmens nowcast zeigen, dass 2017 mit 142 Gewittertagen bis Ende August noch klar hinter den durchschnittlich 195 Gewittertagen der Vorjahre zurückblieb. Wie nowcast-Gründer Daniel Betz sagte, gab es aber mehr Blitze mit einer Stromstärke von mindestens fünf Kiloampere als «in jedem der letzten vier Jahre».
Für diese hohen Werte sei vor allem das heftige Gewitter am 22. Juni verantwortlich. An diesem Tag zuckten mehr als 104.000 Blitze in Deutschland vom Himmel - der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Nur im Jahr 2013 wurde am 20. Juni mit knapp 185.000 Blitzen ein noch höheres Aufkommen gemessen.
Es sei noch zu früh für Aussagen, ob der
Klimawandel für stärkere Gewitter sorge, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. «Dazu müsste man die Daten von mindestens 30 Jahren vergleichen.» So lange gebe es die Blitzortungssysteme aber noch nicht.
Von Gewitterhochburgen in Deutschland könne man nicht sprechen, betonte Lux. «Gewitter sind Einzelereignisse und jedes Jahr anders.» Allerdings sei der Süden Deutschlands tendenziell stärker von Gewittern betroffen als die Küstengebiete, da Alpen und Mittelgebirge die Gewitterbildung begünstigten.