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18.01.2018 | 10:29 | Sturmwarnung 

Sturmtief Friederike braust durch Deutschland

Offenbach - Auf Deutschland kommt ein stürmischer Tag zu. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt, dass es an diesem Donnerstag in vielen Teilen des Landes Orkanböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometern pro Stunde geben könnte.

Sturmtief Friederike
Deutschland rüstet sich für ein neues Sturmtief. Meteorologen warnen vor heftigen Orkanböen und empfehlen: Im Zweifel lieber zu Hause bleiben. Doch Gefahr droht nicht nur durch kräftigen Wind. (c) proplanta
In Hochlagen kann es noch heftiger werden - im Harz wird mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern gerechnet. Gefahr droht aber nicht nur durch das Sturmtief, sondern auch durch glatte Straßen. Bereits in der Nacht krachte es in Teilen Niedersachsens «im Minutentakt», wie die Polizei mitteilte.

Das Sturmtief «Friederike» wird der Vorhersage zufolge in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Niedersachsen über Nord- und Mittelhessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und am Nachmittag bis nach Sachsen und Südbrandenburg ziehen. Es galten Unwetterwarnungen. Auf dem Brocken im Harz wurden am frühen Donnerstagmorgen bereits Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde gemessen, wie ein Meteorologe der dortigen Wetterstation sagte.

Vielerorts fällt der Schulunterricht aus, etwa im Oberharz in Niedersachsen, in Teilen von Mittelhessen und Oberfranken. In Nordrhein-Westfalen, wo für das gesamte Land Unwetterwarnungen ausgegeben wurden, können die Schulen selbst entscheiden, ob sie aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben, wie das Schulministerium mitteilte.

In Regionen, in denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.

Auch die Deutsche Bahn warnt ihre Fahrgäste auf ihrer Internetseite: Im Regional- und Fernverkehr seien Beeinträchtigungen möglich. In NRW führen Regionalzüge der Bahn langsamer, Verspätungen drohten. Die Deutsche Bahn riet Reisendenden via Twitter, sich vorab über mögliche Störungen zu informieren.

Nach Einschätzung eines DWD-Experten dürfte «Friederike» allerdings nicht so große Schäden anrichten wie Sturmtief «Xavier» im Oktober. Damals hätten die Bäume wesentlich mehr Laub getragen und damit dem Wind mehr Angriffsfläche geboten als jetzt im Januar, sagte DWD-Meteorologe Markus Eifried. Bei «Xavier» waren im Herbst sieben Menschen durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste getötet worden, der Bahnverkehr im Norden und Osten wurde lahmgelegt.

Neben dem Wind bleibt die Glätte in vielen Teilen Deutschlands weiterhin ein Problem - vor allem im Norden, in der Mitte, im Osten und im Süden drohen laut DWD am Morgen noch rutschige Straßen. «Im Berufsverkehr kann es wieder Probleme geben», sagte eine Sprecherin der Polizei in Oldenburg am frühen Morgen.

In Teilen Niedersachsens führte die Glätte zu zahlreichen Unfällen - am Abend und in der Nacht besonders rund um Wilhelmshaven und Westerstede. Auf den Autobahnen 28 und 29 krachte es «im Minutentakt», wie die Polizei mitteilte. Zwei Menschen wurden leicht verletzt.

Auch in Oberbayern berichtete die Polizei von vielen Unfällen durch Schneefall. In Baden-Württemberg kam kurz nach Mitternacht ein 23-Jähriger ums Leben. Er saß auf dem Beifahrersitz eines Wagens, der gegen einen Sattelzug schleuderte. Der Fahrer war bei Glätte zu schnell unterwegs gewesen.

Niederlande: Alarmstufe Rot wegen schweren Sturms



Wegen des schweren Sturms hat der niederländische Wetterdienst KNMI am Donnerstag Alarmstufe Rot für große Teile des Landes ausgerufen. Erwartet wurden Orkanböen mit einer Stärke von bis zu 140 Kilometern pro Stunde. Der Sturm führte bereits am frühen Morgen zu starken Behinderungen im Verkehr. Mehrere Lastwagen waren durch die heftigen Böen umgekippt und blockierten Autobahnen. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol waren 250 Flüge gestrichen worden; Passagiere wurden vor Verspätungen gewarnt. Wegen starker Seitenwinde konnten nicht alle Start- und Landebahnen genutzt werden.
dpa
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