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18.03.2017 | 20:10 | Unwetter 

Eine Tote und schwere Sturmschäden in Berlin, Brandenburg und Hamburg

Hamburg/Pinneberg - Bei einem schweren Sturm ist eine 73-jährige Autofahrerin in Brandenburg nahe der polnischen Grenze ums Leben gekommen.

Sturmschäden
Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern fegt Tief Christoph über Brandenburg hinweg und richtet großen Schaden an. Eine 73-jährige Autofahrerin stirbt. (c) proplanta
Das Auto der Frau sei am Samstag in Zäckericker Loose (Märkisch-Oderland) von einem umstürzenden Baum getroffen worden, berichtete die Polizei am Sonntag. Nach Angaben der Polizei sollte der Baum in der kommenden Woche von der Gemeinde gefällt werden. Er wurde von einer starken Windböe entwurzelt.

Tief Christoph sorgte kurz vor dem Frühlingsanfang in weiten Teilen Brandenburgs für große Schäden. Bäume stürzten auf Straßen, Hausdächer, parkende Autos und beschädigten Strom- sowie Telefonleitungen. Die Feuerwehren rückten zu mehr als 550 Einsätzen aus.

In der Potsdamer Einkaufsmeile Brandenburger Straße verletzte ein umherwirbelndes Werbeschild zwei Fußgängerinnen, wie eine Sprecherin der Regionalleitstelle Nordwest berichtete. Eine der Frauen musste mit Kopfverletzungen in einem Krankenhaus behandelt werden, die andere wurde von Sanitätern ambulant versorgt.

Die Feuerwehr in Berlin rief wegen Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern am Samstagmittag den Ausnahmezustand aus.  Innerhalb von vier Stunden mussten die Einsatzkräfte mehr als 350 Mal ausrücken. Umgestürzte Bäume und abgerissene Zweige blockierten immer wieder Straßen, die S-Bahn war auf mehreren Linien vorübergehend unterbrochen. Verletzte gab es nicht.

Große Schäden wurden vor allem im Osten Brandenburgs gemeldet, dort rückten die Feuerwehren am Samstagnachmittag zu rund 200 Einsätzen aus. Bäume und Geäst mussten von den Straßen geräumt und zerstörte Hausdächer abgesichert werden. «Wir hatten alles - Bäume auf Straßen, auf Autos, Garagen, Häusern und Stromleitungen», zählte ein Sprecher der Regionalleitstelle auf.

Auch in den Landkreisen Havelland, Ostprignitz-Ruppin und in der Prignitz blockierten umgestürzte Bäume zahlreiche Landstraßen. Insgesamt gab es in diesen Kreisen rund 70 Einsätze der Feuerwehr. «An einigen Orten stürzten Bäume auf Hausdächer, auch parkende Autos wurden getroffen», sagte die Sprecherin der Regionalleitstelle. Strom- und Telefonkabel wurden beschädigt.

Ein Sprecher der Regionalleitstelle Nordost berichtete ebenfalls von entwurzelten Bäumen auf vielen Straßen im Landkreis Teltow-Fläming und insbesondere rund um Ludwigsfelde. Auch die Landkreise Uckermark, Barnim und Oberhavel wurden getroffen. Insgesamt wurden 139 Einsätze der Feuerwehren registriert. Im Bereich der Leitstelle Brandenburg waren es 70 Einsätze.

Ruhiger blieb es dagegen im Süden Brandenburgs. «Wir hatten knapp 70 Einsätze, davon die meisten im Norden von Dahme-Spreewald», sagte der diensthabende Beamte der Regionalleitstelle. Die Lausitz blieb vom Sturm verschont.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes waren am Samstag Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern am Rande eines Tiefdruckgebiets über Brandenburg gezogen. Am Flughafen Berlin-Schönefeld zeigten die Messgeräte 102 km/h an. Am späten Nachmittag flaute der Wind ab.

Starke Böen am Wochenende - Bayern duckt sich im Wind

Stürmisches Wochenende im Freistaat: Starker Wind wird sowohl am Samstag als auch am Sonntag über bayerische Städte und Gemeinden fegen. In den Alpen und im Alpenvorland sei sogar mit orkanartigen Böen zu rechnen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag mit. Die Böen könnten eine Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern erreichen. Auch für das flachere Land südlich der Donau kündigte der DWD sturmartige Böen an. Diese könnten gerade in freien Lagen für Schäden sorgen, sagte ein DWD-Sprecher. Für größere Städte sah er die Lage entspannter: «In Städten dürfte der Wind weniger gefährlich werden, weil diese besser abgeschottet sind.»

Am Samstag bestand für die Landkreise Regen, Freyung-Grafenau, Deggendorf, Straubing-Bogen (alle Niederbayern), Cham (Oberpfalz), Oberallgäu (Schwaben) sowie Berchtesgardener Land (Oberbayern) die zweithöchste Unwetterwarnstufe. Zusätzlich zu dem Sturm sollte es noch Dauerregen geben.

Die Polizeipräsidien der besonders betroffenen Regionen meldeten bis zum Samstagmittag lediglich kleinere Sturmschäden. «Bisher ist alles ruhig», sagte ein Sprecher der Polizei in Oberbayern. «Wir hatten vereinzelt Bäume auf den Straßen, sonst ist bis jetzt nichts passiert». Neben umgestürzten Bäumen meldeten die Beamten zunächst lediglich einige umgefallene Verkehrsschilder und Bauzäune.
dpa
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