Zugleich forderten Bürgermeister und andere Vertreter von rund 80 Großstädten zum Abschluss einer dreitägigen Klimakonferenz in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul am Donnerstag von den Staatsregierungen mehr Geld und Kompetenzen bei der Bekämpfung des Klimawandels. «Der Kampf gegen die Treibhausgasemissionen wird in den Städten gewonnen oder verloren», sagte der Bürgermeister der kanadischen Stadt Toronto, David Miller, als Vorsitzender der sogenannten C40-Gruppe großer Städte. Wenn die Länder den Kampf gewinnen wollten, müssten sie die Städte einbinden.
Vor dem UN-Klimagipfel im Dezember «muss die führende Rolle der Städte in den globalen Anstrengungen gegen den
Klimawandel anerkannt werden», hieß es in einer gemeinsamen Seouler Erklärung. «Die C40- Städte und alle Städte mit den gleichen Zielen müssen einbezogen, mit Vollmachten versehen und ausreichend finanziert werden.» Nur so könnten die Städte zusammenarbeiten, um die Klimaschutzziele zu erfüllen.
Die Städte nehmen den Angaben der C40-Gruppe zufolge zwar nur zwei Prozent der Erdoberfläche ein, doch entfallen auf sie rund drei Viertel des weltweiten Energieverbrauchs und 80 Prozent des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase. In Kopenhagen soll im Dezember das 2012 auslaufende Kyoto-Abkommen zur Begrenzung der
Treibhausgase fortgeschrieben werden.
Damit die Ziele der Metropolen, darunter New York, Tokio, Sydney, Buenos Aires und Berlin, besser umgesetzt werden, sollen die Städte das C40-Sekretariat über ihre Klimaschutzprogramme informieren. Beim nächsten
Klimagipfel großer Städte in zwei Jahren in São Paulo sollen sie über ihre Maßnahmen Bericht erstatten. Berlin war in Seoul mit Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linke) vertreten.
Der C40-Klimagipfel der Großstädte geht auf ein Treffen im Jahr 2005 in London zurück. Dabei hatten sich Vertreter von 18 Metropolen zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen. Im Mai 2007 fand ein Städte-Klimagipfel in New York statt. (dpa)