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Die Pflanzen werden im Zuge des Klimawandels früher blühen und später damit aufhören, wie Thomas Dümmel vom Meteorologischen Institut der Freien Universität (FU) Berlin am Mittwoch berichtete. Die «Hauptsaison» der Allergien beginne im April, wenn die Birken ihre Pollen in großer Zahl verströmen. Nur der November werde in Zukunft pollenfrei sein. Auch die Zahl der Allergiker wird laut Dümmel zunehmen. Betroffen sind momentan etwa 18 Millionen Menschen in den alten und sieben Millionen in den neuen Bundesländern.
In den zunehmend milden Wintern würden Hasel und Erle oft schon im Dezember blühen. Außerdem drohe die Beifuß-Ambrosie durch immer heißere Sommer in Deutschland sesshaft zu werden und so die Pollenflugzeit bis in den Oktober zu verlängern. Selbst gesunde Menschen werden laut Dümmel stark belastet und können Allergien entwickeln. «Je früher der Heuschnupfen erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen», sagte der Allergologe Michael Silbermann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung würden außerdem das Asthmarisiko verringern.
Besonders heuschnupfengefährdet seien Kinder, deren beide Elternteile Allergiker sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch die Sprösslinge gegen Allergene sensibilisieren, liegt laut Silbermann bei bis zu 80 Prozent. Die einzige Möglichkeit, Heuschnupfen von Grund auf zu behandeln, sei die Hyposensibilisierung. Dabei werden mindestens drei Jahre lang einmal im Monat Allergene unter die Haut gespritzt. «Entgegen der gängigen Meinung kann man mit dieser Spritzenkur auch schon bei Kleinkindern anfangen», sagte Silbermann. (dpa)