Es regnet weiter, aber die Dämme halten. In Niedersachsen und Thüringen schauen viele Menschen besorgt auf das Wetter. Die Domstadt Hildesheim hofft, eine Evakuierung vermeiden zu können, hat sich aber vorbereitet. (c) proplanta
«Bisher halten unsere Dämme. Wir sind hier aber nach wie vor auf alles vorbereitet. Auch auf eine Evakuierung», sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Hildesheim am Mittwochmorgen. Sollte ein bedrohtes Wohngebiet geräumt werden, wären laut Stadt 1.100 Menschen betroffen.
«Die Türen einer Notunterkunft stehen offen», betonte der Sprecher in Hildesheim. Bisher hätten sich 13 Menschen von selbst in die Unterkunft begeben und würden dort mit dem Nötigsten versorgt.
Die Feuerwehr in Hildesheim war in der Nacht mit rund 200 Kräften im Einsatz. «Wir verbauen Sandsäcke und prüfen, ob sie dem Druck stand halten», sagte der Sprecher weiter. An einigen Stellen sickere Wasser durch die aufgeschichteten Säcke - jedoch ausschließlich an Grünflächen entlang der Innerste, einem Nebenfluss der Leine.
«Die Innerste hat in der Nacht am Pegel Heinde einen Rekord erreicht», sagte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch. Beim
Hochwasser 2007 stand das Wasser bei 675 Zentimeter, in der Nacht zum Mittwoch erreichte es die Marke von 694 Zentimeter. Eine unmittelbare Gefahr für die Menschen bestehe jedoch nicht.
In den von
Überschwemmungen betroffenen Landkreisen Holzminden und Hameln-Pyrmont war die Lage stabil. «Wir freuen uns über die kurze Regenpause», sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle am frühen Mittwochmorgen. Die Feuerwehr habe alles im Griff.
In Thüringen rückten die Rettungskräfte am Mittwochmorgen zu keinen größeren wetterbedingten Einsätzen aus. «Seit Mitternacht war hier im Grunde Ruhe», sagte eine Sprecherin des Lagezentrums. Die Pegelstände steigen demnach nur langsam. In Göllingen im Kyffhäuserkreis verstärkte die Feuerwehr nach heftigen Regenfällen einen Damm an der Wipper.
Der Mittwoch bringt in Niedersachsen und Thüringen weiteren Regen, wie der Deutsche Wetterdienst am Morgen mitteilte.