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30.09.2016 | 07:14 | Wetterrückblick September 2016 

Septemberwetter in der Schweiz auf Rekordkurs

Zürich - Der September bewegt sich im Süden und im Westen auf Rekordkurs. Im Tessin ist im Vergleich zur Norm 1981–2010 ein Temperaturüberschuss von 2.7 bis 3.0 Grad zu erwarten.

Wetter in der Schweiz im September
(c) proplanta
Bisheriger Rekordhalter ist hier der September 2011 mit einem Überschuss von 2.7 bis 2.8 Grad. In Genf zeichnet sich ein Temperaturüberschuss von 2.6 Grad ab, womit der Rekord von 2.7 Grad aus dem Jahr 1949 knapp nicht erreicht wird.

In Sion schliesslich liegt der diesjährige Septemberüberschuss von 3.3 Grad deutlich über dem 2006er Rekord von 2.7 Grad. Im landesweiten Mittel war es mit einem Überschuss von 2.5 Grad der drittwärmste September seit Messbeginn 1864.

Mit der Wärme kam auch die Trockenheit. Auf der Alpensüdseite und im Engadin fielen verbreitet nur 20 bis 50 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. Die übrigen Gebiete erhielten meist Mengen zwischen 40 und 80 Prozent der Norm 1981–2010.

September-Beginn mit Rekordwärme



Die ersten zwei Septemberwochen zeigten sich in der ganzen Schweiz extrem warm. In den  Niederungen der Alpensüdseite erreichte die Durchschnittstemperatur vom 1. bis zum 14. September die Rekordhöhe von 23 Grad. Das liegt weit über den bisherigen Höchstwerten. Diese lagen in den Jahren 2011 und 1929 bei 21.4 Grad sowie 1895 bei 21.6 Grad.

Auch am Messstandort Sion im Wallis lieferten die ersten zwei Septemberwochen mit einer Durchschnittstemperatur von 20.9 Grad einen Wärmerekord. In den  ersten zwei Septemberwochen 1911 lag hier  die Durchschnittstemperatur bei 20.4 Grad. Alle übrigen Werte seit Messbeginn 1864 blieben unter der 20 Grad Marke.

Die Niederungen der Alpennordseite verzeichneten in den ersten zwei Septemberwochen eine Durchschnittstemperatur von 19.8 Grad. Das ist der zweithöchste Wert seit Messbeginn im Jahr 1864. Nur die die ersten zwei Septemberwochen im Jahr 1911 brachten mit 20.1 Grad etwas mehr Wärme. Ähnlich warm wie in diesem Jahr waren die ersten zwei Septemberwochen im Flachland der Alpennordseite auch im Jahr 1929 mit 19.5 Grad.

Die Ursache der Wärme war anhaltendes sonniges Hochdruckwetter. Einzig am 5. September brachte eine Kaltfront aus Nordwesten verbreitet Regen, der regional mit 50 bis 80 mm kräftig ausfiel.

Wechselhaft, in den Bergen kühl



Vom 16. bis am 20. September verlief die Witterung verbreitet regnerisch und trüb. Die Tagesmitteltemperatur bewegte sich im Flachland beidseits der Alpen im Bereich der Norm 1981–2010. In Berglagen sank sie 2 bis 3 Grad unter die Norm.

Wieder Hochdruckwetter



Ab dem 21. gelangte Mitteleuropa erneut unter Hochdruckeinfluss. In der Schweiz gab es vom 24. bis am 26. verbreitet viel Sonne. In den Tieflagen der Alpennordseite bildete sich auf den Morgen hin regional Nebel. Die Tagesmitteltemperatur lag zunächst noch in vielen Regionen unter der Norm 1981–2010. Am 25. und 26. stiegen die Werte wieder landesweit 1 bis 3 Grad über die Norm.

Gewitter aus Westen



Am Abend des 26. wurde die Schweiz aus Westen von einer Niederschlagszone mit Gewittern erfasst. In der Nacht vom 26. auf den 27. gingen vor allem in den Regionen Berner Oberland, Zentralschweiz, Zürcher Oberland, Schaffhausen und Bodensee heftige Gewitter nieder.

Erst vereinzelte Blattverfärbungen



Die Herbstzeitlosen blühten im September in der ganzen Schweiz vom Tiefland bis in Höhenlagen von über 1.500 m. Nur an wenigen Standorten wurde ihre Blüte früher als normal beobachtet. Die Mehrheit der Beobachtungen zeigten eine normale oder spätere Blütezeit im Vergleich mit dem Mittel der Jahre 1981–2010.

Im Durchschnitt aller Stationen betrug die Verspätung 4 Tage. Mit einer Verspätung von etwas über eine Woche wurde die Fruchtreife des Schwarzen Holunders beobachtet. Die dunkelorangen Früchte der Vogelbeere reiften in Höhenlagen oberhalb von 1.000 m, meist zu einem normalen Zeitpunkt. Herbstlich verfärbte Bäume waren noch selten.

Die Blattverfärbung der Bäume, d.h. wenn 50% der Blätter am Baum bunt verfärbt sind, begann erst an ganz wenigen Beobachtungsstationen. In Jahren mit einer sehr frühen Blattverfärbung kann sie bereits im September beobachtet werden; normalerweise setzt sie in der Schweiz jedoch im Oktober ein. Einzig bei der Rosskastanie gab es Meldungen mit sehr früher Blattverfärbung, häufig ausgelöst durch die Miniermotte. Befallene Blätter verfärben sich schon früh braun.

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