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02.03.2024 | 13:56 | Wetterrückblick Februar 2024 

Wetter in der Schweiz im Februar 2024 - Mildester Februar seit Messbeginn

Zürich - Die Schweiz blickt auf den mildesten Februar seit Messbeginn 1864 zurück. Auf der Alpensüdseite liegt der Februarrekord regional weit über dem bisher Bekannten.

Februarwetter in der Schweiz
Februar mit Rekordwärme. (c) proplanta
Das landesweite Mittel der Februartemperatur beträgt aktuell 2,7 °C (Stand 27.02.2024). Das entspricht einem überdurchschnittlich milden Märzmonat. Die Schweiz erlebte damit die extremste Februarwärme seit Messbeginn 1864. Der bisher mildeste Februar aus dem Jahr 1990 erreichte 2,1 °C. Auf Rang 3 liegt der Februar 2020 mit einem landesweiten Mittel von 1,6 °C.

Mit dem landesweiten Monatsmittel von 2,7 °C stieg der Februar 4,6 °C über die Norm 1991–2020. Über alle Monate betrachtet ist das die zweithöchste positive monatliche Normabweichung seit Messbeginn 1864. Eine unbedeutend höhere positive Normabweichung brachte nur der Juni 2003 mit 4,7 °C über der Norm 1991–2020. Den Rang 3 belegt der April 2007 mit 4,2 °C über der Norm 1991–2020.

Der Februar ist in der Schweiz von der vorindustriellen Referenzperiode 1871–1900 bis aktuell um 2,7 °C wärmer geworden. Die Erwärmung seit der Normperiode 1991–2020 liegt bei 1,6 °C.

Im Süden lokal extreme Februarrekorde

Auf der Alpensüdseite stieg die Februarwärme lokal massiv über das bisher Bekannte. So liegt der Monat derzeit in Poschiavo knapp 2 °C über dem früheren Höchstwert vom Februar 2020. Zur ausserordentlichen Februarwärme hat sicher der Nordföhn beigetragen. Er brachte im Süden vom 2. bis am 5. Februar gebietsweise sehr milde Verhältnisse.

Die grosse Wärme

Während des grössten Teils des Monats lag die Tagesmitteltemperatur landesweit mehr als 3 °C über der Norm. An rund der Hälfte der Tage stieg die Tagesmitteltemperatur regional mehr als 5 °C über die Norm 1991–2020.

Eine erste Wärmewelle erfasste die Alpensüdseite vom 1. bis am 5. Februar und die Berglagen vom 2. bis am 6. Februar. An den mildesten Tagen lagen die Tagesmittelwerte im Süden 10 bis 13 °C über der Norm.

Die zweite Wärmewelle breitet sich vom 7. bis am 11. Februar über die Alpennordseite und das Wallis aus. Mit Föhneinfluss stiegen die höchsten Tagesmittelwerte in den Tälern des Alpennordhangs und im Wallis lokal 10 bis 12 °C über der Norm.

Die dritte Wärmewelle erfasste die ganze Schweiz vom 14. bis am 19. Februar. Die Tagesmittelwerte erreichten verbreitet 6 bis 9 °C über der Norm 1991–2020. In Berglagen gab es am 15. und 16. Februar auch Werte von 10 bis knapp 12 °C über der Norm.

Mildeste Februarnacht

An einzelnen Messstandorten wurde die mildeste Februarnacht seit Messbeginn registriert. In Bad Ragaz sank die Temperatur in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar mit Föhnunterstützung nicht unter 12,6 °C. In der bisher mildesten Februarnacht lag das Minimum bei 10,9 °C, gemessen vom 6. auf den 7. Februar 2001. Die Messreihe der Minima geht in Bad Ragaz bis 1938 zurück.

Schnee in den Süd- und Ostalpen

Ab dem 22. Februar brachte eine mehrtägige Südwestlage in den Tessiner- und Bündnerbergen reichlich Schnee. San Bernardino (1639 m) und Segl-Maria (1804 m) erhielten innerhalb von drei Tagen knapp 1 m Neuschnee. In Sta. Maria Müstair (1386 m) waren es 70 cm, in Arosa (1878 m) knapp 50 cm.

Nasser Februar im Süden

Die Alpensüdseite und das Engadin erhielten im Februar weit überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Einzelne Messstandorte registrierten über 300 % der Norm 1991–2020. In Stabio fielen sogar über 350 % der Norm.

In der Nord- und Nordostschweiz lagen die Monatssummen mancherorts zwischen 100 und 125 %, lokal auch um 160 % der Norm. Die übrigen Gebiete der Schweiz verzeichneten meist unterdurchschnittliche Mengen.

Sehr frühe Blüte der Haselsträucher

Mit dem Einsetzen der milden Temperaturen ab dem 24. Januar blühten die Haselsträucher in der ganzen Schweiz auf. Schon Ende Januar und Anfang Februar wurden blühende Haselsträucher in den Bergen auf 1000 m beobachtet. Die Mehrheit der Beobachtungen aus dem Flachland wurden bis am 10. Februar gemacht, während in den höheren Lagen das Aufblühen der Haselsträucher auch noch bis Mitte Februar beobachtet wurde. Im Vergleich zum Mittel von 1991−2020 hatte die Haselblüte in diesem Jahr einen Vorsprung von drei Wochen. Dabei war die Haselblüte vor allem in Lagen oberhalb von rund 800 m um mehr als 30 Tage verfrüht, was dem ausserordentlich warmen Februar zuzuschreiben ist.

Blühender Huflattich wurde ab der zweiten Februarwoche an mehreren Standorten im Flachland beobachtet. An diesen Standorten fand die Blüte des Huflattichs knapp vier Wochen früher statt als im Mittel von 1991−2020. Im Mittel beginnt die Blüte des Huflattichs in den tiefen Lagen Anfang März und in den Bergen erst Mitte April.

Frühblühende Pflanzen nutzen die Februarwärme und entwickelten sich sehr früh. In den Wäldern liessen sich Blaustern, Märzenglöckchen und Bärlauchblätter finden. In den Gärten blühten Osterglocken, Schneeglöckchen und Krokusse.

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