Der Winter ist in der Schweiz von der vorindustriellen Referenzperiode 1871–1900 bis aktuell um 2,9 °C wärmer geworden (roter Klimatrend in Abbildung 5). Die Erwärmung seit der Normperiode 1991–2020 liegt bei 1,0 °C.
Alle drei Wintermonate sehr mildDer Dezember 2023 lag 2,0 °C über der Norm 1991–2020 und war der fünftwärmste Dezembermonat seit Messbeginn 1864. Auch der Januar 2024 zeigte sich mit 1,6 °C über der Norm sehr mild. Lokal war es einer der mildesten Januarmonate seit Messbeginn. Mehrere Messstandorte registrierten Rekorde bei den Tageshöchstwerten. Die Februartemperatur 2024 erreichte mit 4,6 °C über der Norm 1991–2020 eine massive neue Rekordhöhe.
Extrem nasser WinterbeginnDer Dezember brachte in der Schweiz verbreitet weit überdurchschnittliche Niederschlagssummen. An über 90 Messstandorten gehörte der Dezember 2023 zu den fünf oder gar zu den drei nassesten Dezembermonaten seit Messbeginn. Lokal wurde auch der nasseste Dezember seit Messbeginn registriert. Im Januar erhielt die Alpennordseite erneut verbreitet überdurchschnittliche Niederschlagsmengen.
Unterdurchschnittlich blieben die Januarsummen vor allem im Oberwallis, im Tessin und in Graubünden. Im Februar fielen auf der Alpensüdseite verbreitet weit überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. In der Nord- und Nordostschweiz lagen die Monatssummen mancherorts etwas über der Norm. Die übrigen Gebiete der Schweiz verzeichneten meist unterdurchschnittliche Februarmengen.
Über den gesamten Winter 2023/24 erreichten die Niederschlagssummen verbreitet 130 bis 160 % der Norm 1991–2020. Im Engadin lagen die Werte zwischen 170 und 180 % der Norm. Auf der Alpensüdseite wurden lokal auch Wintersummen von mehr als 180 % der Norm verzeichnet.
Zurückhaltende WintersonneIm niederschlagsreichen Dezember blieb die Sonnenscheindauer vor allem in den Alpen und im Jura verbreitet unter der Norm 1991–2020. Werte über der Norm gab es in grösseren Gebieten der tiefen Lagen nördlich der Alpen sowie im Südtessin.
Im Januar lag die Sonnenscheindauer auf der Alpensüdseite im Bereich der Norm oder leicht darüber. In den übrigen Gebieten der Schweiz bewegte sie sich meist zwischen 80 und 100 % der Norm 1991–2020. Im Februar erreichte die Sonnenscheindauer verbreitet nur 60 bis 90 % der Norm. Keine Region meldete durchschnittliche oder überdurchschnittliche Werte.
Insgesamt brachte der Winter 2023/24 in vielen Gebieten der Schweiz eine unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Die Werte bewegten sich meist zwischen 80 und knapp 100 % der Norm 1991−2020. Nur vereinzelt stieg die winterliche Sonnenscheindauer auf 100 % der Norm oder leicht darüber.
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