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19.06.2012 | 10:58 | Unwetterschäden 

Hühnereigroße Hagelkörner hinterließen Chaos

Schaprode - Ein Unwetter mit teils hühnereigroßen Hagelkörnern hat am Montagabend an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern große Schäden angerichtet.

Hagelschaden
(c) proplanta
Von der Gewitterfront waren vor allem die Kleinstadt Barth und der Ort Schaprode auf Rügen betroffen. Verletzt wurde aber niemand. «Es gingen Scheiben zu Bruch, Gewächshäuser sind kaputt, zum Glück wurde niemand verletzt», sagte der Barther Bürgermeister Stefan Kerth am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Vermutlich seien einige hundert Autos in der Stadt zerbeult worden.

Eine böse Überraschung erwartet Urlauber, die von Schaprode auf die autofreie Nachbarinsel Hiddensee übergesetzt hatten. Das Gewitter mit Orkanböen und bis zu sieben Zentimeter großen Hagelkörnern zog gegen 17 Uhr durch den Ort und sorgte auf dem Großparkplatz an der Fähre für erhebliche Schäden. Ersten Schätzungen zufolge wurden rund
350 Autos zerbeult. «Die Hagelkörner zerstörten Scheiben, Rücklichter und Außenspiegel und schlugen Beulen in die Karosserie», sagte Hafenmeister Detlef Gögge. Es gebe im Ort kaum ein Auto, das keinen Schaden genommen habe.

Dächer und Fassaden von Häusern wurden beschädigt, Planen von Booten durchschlagen. Einige Enten und Hühner sind laut Gögge im Hagelschauer umgekommen. «Mit solchen Gewittern muss man im Sommer immer rechnen», sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam. Am Montag sei die schwülwarme Gewitterluft allerdings auch noch mit einer Kaltfront zusammengestoßen, so dass sich solche großen Hagelkörner bilden konnten. Für die kommenden Nächte gebe es keine Entwarnung: Es müsse mit weiteren Gewittern gerechnet werden.

Einen genauen Überblick über die Schäden entlang der Ostsee hatte auch am Dienstag noch niemand. Allerdings meldete allein die Polizei in Barth gleich zehn verbeulte Einsatzwagen auf ihrem Hof. Innerhalb einer Viertelstunde war am Montagabend das Unwetter mit Sturmböen und Hagel über die Kleinstadt hinweggezogen. «Unsere Straßen sehen aus, als hätte jemand die Bäume rasiert», sagte Kerth. Die Mitarbeiter seien noch mit Aufräumen beschäftigt. Das zerstörte Laub habe zeitweise die Gullys verstopft, so dass auch Keller vollliefen. Auch Fassaden seien beschädigt worden.

Landesweit knickten die Gewitter Bäume um, auch in Rostock und im benachbarten Bentwisch gab es Probleme mit vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen. In Ueckermünde in Vorpommern und bei Walow (Mecklenburgische Seenplatte) wurden ebenfalls Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Bei Diemitz starb am Abend ein Autofahrer, als sein Wagen von der Straße abkam. Dabei gab es laut Polizei aber keinen Zusammenhang mit den Unwettern. (dpa)
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