(c) proplanta Schon in den kommenden Monaten werden die Preise für Nahrungsmittel nach Ansicht der Landwirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen und Hessen, Eckhard Uhlenberg und Wilhelm Dietzel (beide CDU), steigen. Weltweit gebe es eine große Nachfrage nach Agrarprodukten, sagten beide Minister am Dienstag in Baunatal bei Kassel. «Das wird auch am deutschen Markt nicht vorübergehen», sagte Uhlenberg. Nach Dietzels Ansicht wird der Trend zu höheren Preisen über mehrere Jahre andauern.
Angesichts knapper Bio-Lebensmittel in Deutschland lehnt das Bundes-agrarministerium eine zusätzliche Förderung für den Öko-Landbau ab. «Ich sehe jedenfalls keinen Sinn darin, wenn der Staat, wie manche fordern, in einen boomenden Markt noch zusätzlich hineinfördert», sagte Agrarstaatssekretär Gert Lindemann der dpa in Berlin. Mit der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Agrar gebe es eine solide Grundlage der Finanzierung. Die Mittel seien zwar gekürzt worden. «Die Weitergabe der Kürzung ist aber Sache der Länder.» Das Ministerium sieht Öko-Landbau und herkömmlichen Anbau weiter als gleichwertig an.
Die große Nachfrage nach Lebensmitteln auf dem Weltmarkt geht nach Uhlenbergs Worten auf steigenden Wohlstand in Südamerika und Asien zurück. Davon könnten auch die deutschen Landwirte profitieren. Bio- Lebensmittel sind in Deutschland derzeit ebenfalls wegen großer Nachfrage, aber auch wegen Ernteeinbußen rar. Besonders Obst und Gemüse sowie Schweinefleisch, Milch und Eier aus Öko-Produktion sind nach Angaben des Verbands Bioland knapp.
Die Deutschen geben nach Dietzels Angaben nur 13 Prozent ihres Einkommens für Ernährung aus. «Bei allen unseren Nachbarn und den USA sind es mehr als 20 Prozent.» Würde der deutsche Wert leicht steigen, wäre das für die meisten Verbraucher aber aus seiner Sicht völlig akzeptabel. «Wir müssen wieder dahin kommen, dass für gutes Essen auch angemessen bezahlt wird», sagte Dietzel.
Quelle: dpa 09.01.2007 © dpa
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