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11.04.2022 | 03:38 | Grundversorgung 

Tafeln schlagen Lebensmittelgutscheine für Ukraine-Flüchtlinge vor

Hannover - Um Flüchtlinge aus der Ukraine in Niedersachsen bestmöglich mit Lebensmitteln zu versorgen, schlagen die Tafeln im Land eine zeitlich begrenzte Ausgabe von Gutscheinen durch die Kommunen vor.

Lebensmittelversorgung
(c) proplanta
Angesichts vieler Geflüchteter registrierten die 106 niedersächsischen Tafeln zurzeit einen hohen Andrang, sagte der Vorsitzende des Landesverbands der Tafeln in Niedersachsen und Bremen, Uwe Lampe, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. «Das stellt uns vor erhebliche Probleme.»

Einige Tafeln hätten bereits signalisiert, keine Neukunden mehr annehmen zu können, da sie sonst die Versorgung aller Kunden nicht mehr garantieren könnten. Aus Sicht der Tafeln würden Lebensmittelgutscheine helfen, die Grundversorgung der Flüchtlinge sicherzustellen.

Die Tafeln wünschen sich dafür Hilfe von den Kommunen. Bei den Sozialämtern können die Kriegsflüchtlinge Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz beantragen. «Wenn die Kommunen einen Teil des Geldes als Lebensmittelgutscheine ausgeben, dann ist der Druck geringer, dass die Kunden alle zu uns kommen», sagte Lampe.

Auf diese Weise könnten sich die Flüchtlinge für die Grundversorgung auch bei Supermärkten und Discountern versorgen. Zurzeit sei es aber so, dass Sozialämter ihnen oft rieten, direkt zu den Tafeln zu gehen. «Deshalb haben wir nun einen erheblichen Ansturm», sagte Lampe.

«Wir als Tafeln sind nicht dazu da, die Grundversorgung abzudecken. Sondern wir decken nur das ab, was oben drauf kommt», betonte der Landesvorsitzende. Wie alle anderen Kunden auch seien die Menschen aus der Ukraine bei den Tafeln willkommen, um sich mit den Lebensmitteln zu versorgen, die ihnen neben der Grundversorgung noch fehlten. Zurzeit versorgen sich nach Angaben des Verbandes rund 150.000 Menschen regelmäßig bei den niedersächsischen Tafeln.

Lampe machte zudem deutlich, dass die Menge an Lebensmitteln, die die Tafeln verteilen, nicht kurzfristig erhöht werden könnten. «Die Tafeln holen bei den Märkten die Lebensmittel nach einem festen Plan ab und das ist nicht steigerungsfähig.» Von den Produzenten selbst, die auch Produkte an die Tafeln abgeben, komme aktuell weniger bis gar nichts bei den Tafeln an, sagte Lampe - etwa da diese Spenden direkt in die Ukraine geliefert werden würden.
dpa/lni
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